Für den Spanier Rafael Benítez, der viele Jahre in der Premier League gearbeitet hat, haben die Einflüsse ausländischer Trainer den englischen Fußball weiterentwickelt. Der 64-Jährige blickte in einem Interview der spanischen Sportzeitung «As» vor dem EM-Finale am Abend (21.00 Uhr/ARD und Magenta TV) zwischen Spanien und England dabei auf seine Anfangszeit auf der Insel zurück.
«Es fehlte an Taktik. Nach und nach haben wir Ausländer sie eingeflößt», sagte Benítez. Damals habe der Schwede Sven-Göran Eriksson als erster Ausländer die englische Nationalmannschaft trainiert und es sei zum Beispiel darüber gesprochen worden, mehr Balance ins Mittelfeld um Steven Gerrard und Frank Lampard zu bekommen.
«Spanien ist ein Beweis an Ausgewogenheit.»
Auf die Frage, welches die Unterschiede zwischen dem spanischen und dem englischen Fußball seien, nannte Benítez «die Geschwindigkeit, die Intensität». Er erklärte: «Die Spitzengeschwindigkeiten, die ich bei Spielern in England hatte, lagen im Training bei 36 oder 37 km/h, in Spanien sind es 34 oder 35.»
Mit Blick auf das spanische Team von Trainer Luis de la Fuente analysierte Benítez, der bei der EM für die UEFA als Beobachter im Einsatz ist, dass es die Mannschaft sei, die das höchste Niveau gehalten habe. Deutschland oder Österreich und die Schweiz hätten auch Sachen gut gemacht. Spanien sei aber auf die stärksten Rivalen getroffen und habe dabei am konstantesten gespielt. «Spanien ist ein Beweis an Ausgewogenheit», sagte Benítez.