Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier reiht sich in die Schar der Gratulanten zu Günter Netzers 80. Geburtstag ein. «Sie haben das Ansehen unseres Landes in der Welt durch Ihr Spiel und Ihre sportliche Haltung vermehrt. Sie haben gezeigt, dass Erfolg im Fußball nicht nur durch harte Arbeit und Disziplin, sondern auch durch Kreativität, Mut und den Glauben an sich selbst erreicht werden kann», würdigte Steinmeier den früheren Fußballprofi. Netzer wird am Samstag 80 Jahre alt.
Netzer habe in seiner schillernden Karriere «nicht nur als Spieler, sondern auch als Manager, Kommentator und Unternehmer Maßstäbe gesetzt», schrieb der Bundespräsident. Der Weltmeister von 1974 sei einer der prägenden Spielmacher seiner Zeit gewesen und habe den Fußballfans unvergessene Spiele geschenkt. Zudem erinnerte Steinmeier an Netzers Erfolge als Manager des Hamburger SV und an dessen Zeit als TV-Experte, «wo Sie mit Ihrer unaufgeregten und präzisen Art brillierten».
Vogts: Wie Beckenbauer und Walter
Für den ehemaligen Bundestrainer Berti Vogts zählt Netzer zu den Allergrößten im deutschen Fußball. «Wenn er den Ball hatte, war er einer der besten Fußballer, die es je in Deutschland gab. Er steht für mich mit Franz Beckenbauer und Fritz Walter auf einer Stufe», schrieb Vogts in einem Gastbeitrag für die «Rheinische Post».
Vogts, der mit der DFB-Elf 1996 den Europameistertitel gewann, bedauert es sehr, dass Netzer kein Trainer geworden ist. «Er hätte dem Fußball noch sehr viel geben können. Aber er hat gesagt: "Dann kriege ich am Ende einen wie mich – nein danke!" Das ist die Selbstironie, die er später auch als Experte im Fernsehen an den Tag gelegt hat», schrieb Vogts.
Bei Borussia Mönchengladbach wurde Vogts mit 538 Einsätzen zum Rekordspieler. Aber auch bei den Fohlen sieht er Netzer als Nonplusultra: «Er hat Borussia Mönchengladbach zu dem gemacht, was es ist, er ist zurecht DIE Legende des Klubs.» Seit über 60 Jahren sind beide befreundet. «Er kann sich auf mich verlassen, und ich weiß, dass ich mich auf Günter verlassen kann. Der Lange ist ein ganz Großer, als Fußballer und als Mensch.»