Eintracht Frankfurt trauert um seinen früheren Mittelfeldspieler Ronald Borchers, der oft «Disco-Ronny» genannt wurde. Der einstige Nationalspieler mit der Lockenmähne starb am Sonntag im Alter von 67 Jahren, wie der hessische Bundesligist mit Bezug auf Borchers Söhne bestätigte. Der Fußballer bestritt 213 Erstliga-Spiele (28 Tore) und spielte unter anderem auch für Arminia Bielefeld, Waldhof Mannheim und Kickers Offenbach.
Borchers war von 1975 bis 1984 bei Eintracht Frankfurt, wo er seine größten Erfolge feierte: 1980 wurde er mit der legendären Mannschaft um Karl-Heinz Körbel und Bernd Hölzenbein Uefa-Cup-Sieger, ein Jahr später DFB-Pokalsieger. Nach seiner Karriere trainierte er einige Mannschaften aus der Region.
Der Eintracht immer eng verbunden
«Ronny hat Eintracht-Geschichte geschrieben. Ich erinnere mich gerne an sein Traumtor 1981 im Finale gegen den 1. FC Kaiserslautern. Auch nach seiner Karriere war Ronny als Markenbotschafter ein wichtiger Repräsentant unserer Eintracht», sagte Eintracht-Vorstandssprecher Axel Hellmann.
«Wir haben mit der Eintracht ein Freundschaftsspiel in Bad Homburg gehabt, da hat von der Fantribüne einer runtergerufen: 'Sehen wir uns wieder in der Disco?' - so erzählte Borchers in einem hr-Interview, wie einst sein Spitzname zustande gekommen war.
Der gebürtige Frankfurter bestritt sechs Länderspiele zwischen 1978 und 1981 und sagte einmal: «Ich hatte nie die Stabilität und Kontinuität, die möglich gewesen wäre. Ich war ein junger Mann, bei dem der Aufstieg wie eine Rakete ging. Da dachte ich, ich hätte es geschafft. Ein Gerd Müller trug Pelzmantel, da kaufte ich mir eben auch einen.»
Sportlich glänzte das einstige Toptalent Borchers auch im November 1981 beim 9:2 gegen Werder Bremen, dem bis heute höchsten Bundesliga-Sieg der Eintracht, mit einem Hattrick innerhalb von 19 Minuten.