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Kammer sieht Aktivanwerbung ausländischer Ärzte zwiespältig

In Thüringen arbeiten Ärzte aus aller Welt. Vor allem an Krankenhäusern in ländlichen Regionen, wo es an Personal mangelt, sind sie gefragt.
Stethoskop
Ein Stethoskop liegt in einer Arztpraxis auf dem Tisch. © Daniel Vogl/dpa

Die Landesärztekammer sieht eine aktive Anwerbung ausländischer Ärzte für die Arbeit in Thüringer Krankenhäusern und Praxen zwiespältig. Einerseits würden Mediziner aus dem Ausland dringend für die medizinische Versorgung der Thüringer Bevölkerung benötigt und leisteten hier einen essenziellen Beitrag, sagte Kammerpräsident Hans-Jörg Bittrich am Mittwoch in Erfurt. «Sie sind willkommen, werden gebraucht und sollen sich hier wohlfühlen.» Aber letztlich sei es auch «in gewisser Weise unethisch», aktiv Ärzte aus Ländern abzuwerben, die in ihrer Heimat fehlten und deren Studium dort bezahlt worden sei. «Das ist eine Art Kolonialismus» fügte Bittrich hinzu.

In Thüringen kommen etwa 1800 der rund 9800 berufstätigen Ärzte aus dem Ausland, allein an Krankenhäusern haben ein Viertel der dort tätigen Mediziner einen ausländischen Pass. Der zunehmende Fachkräftemangel - nicht nur beim ärztlichen Personal, sondern auch bei Pflegekräften in Krankenhäusern - ist aus Sicht von Ärzte- und Klinikvertretern neben der künftigen Klinikstruktur und -finanzierung eines der zentralen Probleme angesichts der am 1. September anstehenden Landtagswahl.

Die Vorsitzende der Landeskrankenhausgesellschaft, Gundula Werner, forderte das Land auf, ausreichend Geld für Investitionen an Kliniken zur Verfügung zu stellen. Zwischen 2005 und 2023 sei ein Investitionsstau von 1,4 Milliarden Euro aufgelaufen. Zusätzlich seien jährlich 200 Millionen Euro erforderlich, um anstehende Investitionen zu finanzieren. Werner äußerte erneut ihre Besorgnis, dass «ein großer Teil» der Thüringer Kliniken angesichts der Inflation und gestiegener Personalkosten auch in diesem Jahr in wirtschaftliche Schwierigkeiten kommen könnten. Die Krankenhausreform der Bundesregierung werde sie trotz der geplanten geänderten Finanzierung nicht retten.

Mit der Reform sollen die Kliniken 60 Prozent ihrer Vergütung allein für das Vorhalten bestimmter Leistungsangebote erhalten, bislang werden sie pauschal nach abgerechneten Behandlungsfällen vergütet. «Letztlich ist das nur eine Umverteilung von Geld nach einem imaginären Schlüssel», sagte Werner.

© dpa
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