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Weiter Streit um Giftschlammdeponie Brüchau

Seit 1970er Jahren gibt es die Deponie in Brüchau. Seit mehr als zehn Jahren wird sie nicht mehr genutzt und soll geschlossen werden. Im Landtag gab es wieder Aufregung.
Protest der Bürgerinitiative Brüchau vor Landtag
Eine Bürgerinitiative aus der Altmark fordert weiterhin die Auskofferung der Giftschlammgrube Brüchau. © Simon Kremer/dpa

Im Streit um die Giftschlammgrube Brüchau (Altmarkkreis Salzwedel) beharrt eine örtliche Bürgerinitiative weiter auf der Räumung der alten Deponie. In der Sitzung des Wirtschaftsausschusses im Landtag von Sachsen-Anhalt wurde Wirtschaftsminister Sven Schulze (CDU) von Vertretern der Bürgerinitiative lautstark als «Lügner» angegangen.

Die Bürgerinitiative befürchtet, dass die schon seit der DDR existierende Deponie abgedeckt und eingekapselt werden könnte, obwohl der Landtag sich für eine Auskofferung, also einen Bodenaushub, ausgesprochen hatte. Bereits in der Vergangenheit sei immer nur vertröstet worden, kritisiert Hubert Wiegmann von der Bürgerinitiative. «Wer gibt mir die Garantie, dass eine Alternative auch wirklich sicher ist?»

27.000 Tonnen Abfälle, zum Teil stark belastet

Zuletzt hatten das Wirtschaftsministerium und das Landesamt für Geologie und Bergwesen (LAGB) Erwartungen an eine schnelle Lösung des Konflikts um die Deponie gedämpft. Derzeit laufe auch eine rechtliche Auseinandersetzung zwischen dem Land und dem zuständigen Unternehmen, das für die Deponie zuständig ist. Die Grube bei Brüchau existierte schon in der DDR. Dort wurden unter anderem metallisches Quecksilber und andere Giftstoffe gelagert. Im Juni 2020 hatte der Landtag einstimmig beschlossen, dass die Grube ausgebaggert werden soll.

Das Unternehmen hatte in einer Stellungnahme darauf verwiesen, dass eine komplette Auskofferung der Giftschlammgrube nicht möglich sei, weil es für einen Teil der Abfälle keine Möglichkeit der Entsorgung gäbe. Dabei handelt es sich um rund 27.000 Tonnen Abfälle, die teils mit Quecksilber, teils aber auch radioaktiv belastet sind.

© dpa
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