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Bahnfahren der Zukunft: Digitales Testfeld gestartet

Bahnfahren wird digitaler. Nicht nur Fahrgäste wollen im Zug online zu arbeiten oder Filme streamen. Auch der Bahnbetrieb wird stark digitalisiert. Im Erzgebirge gibt es dazu ein neues 5G-Testfeld.
5G-Infrastruktur für Forschung an der Bahn eingeweiht
Ein Zug der Erzgebirgsbahn fährt auf der Forschungs- und Erprobungsstrecke durchs Erzgebirge. © Jan Woitas/dpa

Züge aus der Ferne steuern, automatisiertes Rangieren oder Fahrgäste, die während ihrer Reise den Zug als rollendes Büro nutzen: Der Bahnverkehr erlebt eine Digitalisierungswelle. Labor für dieses Bahnfahren der Zukunft ist das Erzgebirge. Dort ist am Donnerstag ein digitales Hochgeschwindigkeits-Testfeld gestartet. Dazu wurde entlang einer 25 Kilometer langen Strecke zwischen Annaberg-Buchholz und Schwarzenberg ein dreifaches 5G-Netz errichtet. Erprobt werden dort nicht nur der neue Bahnfunk FRMCS, sondern auch Anwendungen, bei denen er durch öffentliche Mobilfunknetze ergänzt wird.

«Die Digitalisierung des Verkehrssystems ist eine Mammutaufgabe, der wir uns mit innovativen Ideen widmen», sagte Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) zum Auftakt. Mit dem digitalen Testfeld würden wichtige Grundlagen für Innovationen in der Automatisierung und Digitalisierung auf der Schiene entwickelt. «5G ist künftig ein Muss.» Das gelte nicht nur für den Bahnbetrieb, sondern auch für die Fahrgäste. Sie erwarteten eine stabile und leistungsfähige Internetverbindung im Zug.

Mehr Kapazität im Schienennetz schaffen

Im Erzgebirge werde hierzu Spitzenforschung in Europa betrieben, betonte die Vorständin der Deutschen Bahn, Daniela Gerd tom Markotten. Dabei gehe es auch darum, mehr Züge auf vorhandenen Schienen fahren zu lassen und so die Kapazität des Netzes zu erhöhen. Mit besserer Datenübertragung könnten Züge enger getaktet werden, erklärte sie.

Auf der Strecke im Erzgebirge wird beispielsweise erprobt, Züge aus der Ferne zu steuern. Dazu ist etwa eine Übertragung von Kameradaten in Echtzeit notwendig. Der Netzbetreiber Vodafone spricht mit Blick auf das digitale Testfeld von einem Echtzeitnetz. Die Signale würden so schnell übertragen wie im menschlichen Nervensystem.

5G macht eine Übertragung großer Datenmengen samt schneller Reaktion - die sogenannte Latenz - möglich. Das bietet nicht nur für Verbraucher neue Möglichkeiten etwa im Gaming oder dem schnellen Herunterladen von Videos. Auch für neue Anwendungen etwa in der Telemedizin oder zu Künstlicher Intelligenz spielt dies eine Rolle. Und eben auch im Bahnverkehr. Den Aufbau des 5G-Netzes für das «Digitale Testfeld Bahn» im Erzgebirge hat das Bundesverkehrsministerium den Angaben zufolge mit 17,75 Millionen Euro gefördert. Betrieben wird es von Vodafone, beteiligt sind neben der Deutschen Bahn auch die Technische Universität Chemnitz, die in Annaberg-Buchholz eine Außenstelle betreibt.

Ärgernis schlechter Empfang im Zug

Während Forscher und Politik sich von der Digitalisierung mehr Zuverlässigkeit im Bahnverkehr versprechen, ist vielen Bahnfahrern auch der oft schlechte Empfang im Zug ein Ärgernis. Wenn ein voll besetzter ICE mit Tempo 300 unterwegs sei, reiche die normale Mobilfunkversorgung in der Fläche oft nicht aus, räumte der auch für Digitales zuständige Bundesminister Wissing ein. «Gerade entlang der Schienenwege ist der Ausbau eine anspruchsvolle Aufgabe.» Ziel der Bundesregierung sei, 5G-Bandbreiten bis 2030 flächendeckend an allen Verkehrswegen verfügbar zu haben. Neben der Abdeckung spielt allerdings auch die Bauweise von Zügen eine Rolle. So bremst die Beschichtung der Fenster von ICE-Zügen bislang Mobilfunksignale massiv aus.

Wie der Empfang im Zug verbessert werden kann, wird im Projekt «Gigabit Innovation Track» (GINT) erprobt - allerdings nicht im Erzgebirge, sondern in Mecklenburg-Vorpommern. Dort wurde dazu auf einer zehn Kilometer langen Strecke zwischen Karow und Malchow ein 5G-Korridor mit neuartigen Funkmasten aufgebaut. Ziel sei es, dass Reisende die Zeit im Zug mit unterbrechungsfreien Gesprächen und Online-Verbindungen mit minimalen Lade- und Reaktionszeiten künftig vielseitiger nutzen können, so die Initiatoren.

© dpa
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