Bei Ford in Saarlouis gehen die Verhandlungen über einen Sozialtarifvertrag mit der IG Metall in die entscheidende Phase. «Es wird rund um die Uhr verhandelt. Bis Mittwoch wollen wir ein Ergebnis haben», sagte der Betriebsratsvorsitzende Markus Thal am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Für kommenden Mittwoch (7. Februar) hat er zu einer Betriebsversammlung eingeladen, um über die Ergebnisse zu informieren.
«Für den Fall, dass wir nicht klarkommen, wird die IG Metall kurzfristig eine Urabstimmung durchführen», sagte Thal. Wenn sich die Mehrheit der gewerkschaftlich organisierten Mitarbeiter für einen Arbeitskampf ausspricht, hieße dies Streik. Rund 98 Prozent der Belegschaft seien Mitglied der IG Metall.
Dass die Mitarbeiter zusammenständen und bereit seien, für ihre Ziele zu kämpfen, hätten sie bei den Warnstreiks in diesem Jahr gezeigt. «Sie waren der Turbo, dass die Unternehmensseite ernsthaft verhandelt», sagte Thal. Jetzt müsse man sehen, ob es tatsächlich zu einem Abschluss komme, mit dem die Beschäftigten unter den gegebenen Umständen zufrieden sein könnten.
Seit Jahresbeginn hat sich die Zahl der Ford-Beschäftigten im Saarland, wie mit der Konzernleitung vereinbart, von 4500 auf 3850 reduziert. Im Gegenzug zum Personalabbau sichert eine Betriebsvereinbarung rund 1000 Ford-Beschäftigten einen Arbeitsplatz bis Ende des Jahres 2032 zu.
Der Betriebsrat von Ford in Saarlouis und die IG Metall kämpfen seit Monaten für ein «anständiges Angebot» für die rund 2850 Beschäftigten, die nach dem Auslaufen des Ford Focus Mitte 2025 noch keine Perspektive haben.