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BASF stärker unter Druck: Schwache Zahlen für 2023

Der Chemieriese aus Ludwigshafen kämpft mit mehreren Problemen: eine schwache Nachfrage und gestiegene Energiekosten. Auch für die gesamte Branche ist die Lage mau - mit Auswirkungen auf die Beschäftigung.
BASF
Ein Turm mit der Aufschrift «BASF» steht neben Schornsteinen auf dem Werksgelände des Chemiekonzerns BASF. © Uwe Anspach/dpa

Der Chemiekonzern BASF gerät wegen schwacher Nachfrage und hoher Kosten immer mehr in Zugzwang. Im vergangenen Jahr blieben Umsatz und Gewinn deutlich hinter den eigenen Erwartungen zurück, wie der Konzern am Freitag einräumte. Die Ludwigshafener schrieben aber unter dem Strich wieder einen Gewinn. 2022 mussten sie wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine milliardenschwere Abschreibungen auf Öl- und Gasgeschäfte der Tochter Wintershall Dea vornehmen.

Der Preisschub für Gas und Energie traf das Chemieunternehmen hart. Die weltweite Konjunkturflaute bremst zudem die Nachfrage nach Produkten des Konzerns, die als Grundstoff in vielen Gütern stecken. Der Kurs der Aktie lag im Februar 2022 bei fast 70 Euro und hat seitdem mehr als ein Drittel eingebüßt.

Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) sowie vor Sondereinflüssen brach 2023 mit voraussichtlich 3,8 Milliarden Euro um 45 Prozent ein. Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr sei auf niedrigere Gewinnmargen zurückzuführen. Sparmaßnahmen hätten dies nicht auffangen können. Mit dem Ergebnis verfehlte BASF seine ausgegebenen Jahresziele: Zuletzt wurde vom scheidenden Chef Martin Brudermüller Ende Oktober das untere Ende der Prognosespanne von 4 Milliarden bis 4,4 Milliarden Euro anvisiert. Im Juli hatte BASF wegen der schwachen Märkte seinen Ausblick bereits gesenkt.

Beim Umsatz zeigte sich das gleiche Bild: 2023 schaffte BASF 68,9 Milliarden Euro - ein Rückgang um gut ein Fünftel. Das Unternehmen hatte noch einen Wert von 73 Milliarden Euro in Aussicht gestellt.

Ende Oktober hatte das Management bereits angekündigt, die Kosten in den kommenden Jahren stärker einzudampfen als geplant. Schon 2023 investierte BASF nach früheren Angaben rund eine Milliarde Euro weniger in Sachanlagen als vorgesehen. Auch in den vier Jahren bis 2027 sollen es drei Milliarden Euro weniger sein als geplant. Zudem sollen die Kosten bis Ende 2026 insgesamt um rund 1,1 Milliarden Euro gesenkt werden. Schwerpunkt ist Europa.

Energie, Agrar und Batterien sollen weg

BASF kündigte im Dezember den lange in Aussicht gestellten Verkauf von Wintershall Dea zu einem Unternehmenswert inklusive Schulden von 11,2 Milliarden Dollar (10,3 Mrd Euro) an, der im vierten Quartal dieses Jahres vollzogen werden soll. Zudem will der Konzern das Agrar- und Batteriegeschäft auslagern.

Unter dem Strich dürfte für 2023 ein Gewinn von 225 Millionen Euro übrigbleiben, wie der Konzern weiter mitteilte. Ein Jahr zuvor hatte BASF 627 Millionen Euro Verlust gemacht.

Auch die gesamte Branche in Deutschland bekommt die schwache Auslandsnachfrage zu spüren: Das Geschäftsklima der chemischen Industrie fiel im Dezember auf minus 15,2 Punkte nach minus 13 im November, wie das Wirtschaftsforschungsinstitut Ifo mitteilte. «Die Talsohle in der Chemiebranche scheint zwar erreicht zu sein, ein baldiges Aufwärts ist allerdings noch nicht in Sicht», sagte Ifo-Branchenexpertin Anna Wolf.

Der Pessimismus der Firmen schlägt sich auch in ihrer Personalplanung nieder. Hier sind die Erwartungen laut Ifo auf dem niedrigsten Stand seit der Finanzkrise 2008/2009. «Der Chemiebranche droht ein noch stärkerer Beschäftigungsabbau», sagte die Expertin.

© dpa
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