Klimaaktivisten blockieren zentrale Straße in Dortmund

Die Aktion dauerte nicht lange. Fünf Klimaaktivisten blockierten eine wichtige Verkehrsader in Dortmund, einige klebten sich am Asphalt fest. Die Polizei löste das Ganze schnell auf. In Köln war ein Protest sogar schon nach einer Minute vorbei.
Klimaaktivisten der Gruppe «Letzte Generation» werden an einer Hauptverkehrsstraße von Polizisten weggetragen, nachdem sie sich teilweise auf dem Asphalt festgeklebt hatten. © Bernd Thissen/dpa/Archivbild

Klimaaktivisten der Gruppierung Letzte Generation haben am Mittwoch den Straßenverkehr in der Dortmunder Innenstadt vorübergehend gestört. Am Morgen blockierten fünf Menschen einen Teil der zentralen zweispurigen B54 stadteinwärts, einige klebten sich fest. Polizeibeamte lösten die Aktivisten mit Öl und Pinsel vom Asphalt und trugen sie an den Straßenrand. Zwei Personen hatten sich direkt mit einer Hand an der Fahrbahn festgeklebt, die andere Hand war mit jeweils einem weiteren Aktivisten verklebt, die fünfte Person war nicht festgeklebt.

Der Verkehr staute sich erheblich. Mehrere Autofahrer hupten, zeigten sich wütend, stiegen aus und schimpften. Eine Frau sagte, sie habe ihre kranke Tochter im Wagen und müsse zum Arzt. Nach einer knappen halben Stunde rollte der Verkehr aber wieder. Die Polizei nahm die Personalien der fünf Personen auf. Es werde ein Strafverfahren wegen Nötigung eingeleitet, sagte ein Polizeisprecher.

In Köln war ein geplanter Protest schon nach einer Minute zuende. Eine Frau habe sich an einer Hauptstraße am Boden festkleben wollen, sei aber weggetragen worden, bevor der Kleber fest wurde, berichtete eine Polizeisprecherin. Eine weitere Person sei erst gar nicht zum Festkleben gekommen. Auch der «Express» hatte berichtet.

Die Protestgruppierung organisiert seit Monaten umstrittene Aktionen, um die Politik zu mehr Klimaschutz zu bewegen. Der Dortmunder Aktivist Malte (19) sagte während der Blockade-Aktion: «Wir sind hier, weil die Bundesregierung nicht handelt und uns sehenden Auges in die Klimakatastrophe steuert.» Ein älterer Autofahrer zeigte Verständnis für den Protest der jungen Leute: «Auch meine Arbeitszeit geht hier jetzt verloren. Aber unsere Generation sollte sich mal Gedanken über unsre Klima-Verantwortung machen.»

NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) hatte vor zwei Wochen angekündigt, rund 10.000 Polizisten würden zügig im Lösen von festgeklebten Personen ausgebildet. Alle Streifenpolizisten und Beamte von Hundertschaften sollten an einer verpflichtenden digitalen Fortbildung teilnehmen. Damit sollten die «Klimakleber» schnell von der Straße geholt werden. Deren Vorgehen und Versuch, das öffentliche Leben stundenlang lahmzulegen, sei keine legitime Protestform.

© dpa
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