Das Patriot-Flugabwehrraketensystem zählt zu den modernsten der Welt. Mit ihm können feindliche Flugzeuge, ballistische Raketen und Marschflugkörper bekämpft werden. Auf eine Entfernung von etwa 100 Kilometern und bis in Höhen von 30 Kilometern können die Abwehrraketen in einer gedachten Glocke um die Stellung Ziele treffen - abhängig vom eingesetzten Lenkflugkörper.
Mit einem Radar stuft das System zunächst Flugobjekte in die Kategorien Freund und Feind ein. Im Bedrohungsfall feuern Soldaten im Leitstand die Lenkflugkörper ab. Überwacht werden können gleichzeitig bis zu 50 mögliche Ziele, aktiv bekämpft bis zu fünf.
Die Bundeswehr verfügt über das System seit 1989. Einige Jahre zuvor wurden die ersten Patriot-Einheiten beim US-Militär in Dienst gestellt. Seitdem ist das System weiterentwickelt worden. Erstmals im Kriegseinsatz war die Flugabwehr während des Golfkriegs 1991.
Deutschland hat der Ukraine für deren Abwehrkampf gegen den russischen Angriffskrieg bisher zwei Patriot-Systeme samt zugehöriger Raketen zur Verfügung gestellt. Eine dritte Einheit ist der Ukraine versprochen, sie soll demnächst geliefert werden. Die USA hatten Ende Dezember angekündigt, der Ukraine eine Patriot-Flugabwehrraketenbatterie zu liefern.