Mit Verweis auf die ernüchternden Ergebnisse der jüngsten Bildungsstudien haben die Grünen im hessischen Landtag einen neuen Bildungsgipfel gefordert, sind damit aber bei Schwarz-Rot abgeblitzt. «Wir brauchen einen pädagogischen Aufbruch an Hessens Schulen – sei es im Bereich der Digitalisierung, der datengestützten Schulentwicklung oder der Multiprofessionalität und Selbstständigkeit von Schulen», forderte Daniel May von der Grünen-Opposition am Mittwoch im Landtag in Wiesbaden. Der neue Koalitionsvertrag von CDU und SPD sei «ein Papier der vertanen Chancen» mit zu wenigen Lösungsansätzen und sogar angekündigten Kürzungen, etwa beim «Aufholprogramm nach Corona».
Nina Heidt-Sommer von der SPD-Regierungsfraktion sagte dagegen, ein Bildungsgipfel habe sich «als Format nicht bewährt». Die Aufgaben in der Bildungspolitik seien im Koalitionsvertrag klar benannt. «Wir brennen dafür, allen Kindern und Jugendlichen gleiche Chancen auf bestmögliche Bildung zu garantieren», ergänzte die SPD-Abgeordnete. Schwarz-Rot sei mit allen gesellschaftlichen Akteuren der Bildung in engem Austausch: «Wenn Sie es so wollen, betreiben wir einen permanenten Bildungsgipfel.»
Auch der neue Bildungsminister Armin Schwarz (CDU) betonte, das Schulsystem müsse «nicht auf den Kopf gestellt werden, sondern es funktioniert». Integration von Flüchtlingskindern, digitale Lösungen im Unterricht, Stärkung der Demokratiekenntnisse der Schülerinnen und Schüler - all diese werde weiterhin vorangetrieben.