In Frankfurt gilt Wirth als lokale Berühmtheit. Menschen würden ihn auf der Straße erkennen, auf seinen Fahrten grüßen und Fotos mit ihm in den sozialen Medien teilen, sagte er. Besonders bekannt: Seine Spagat-Übungen und humorvollen Bahndurchsagen. Er schreibt Gedichte, trägt diese auf seinen Fahrten vor und will die Menschen mit seiner Poesie «im Herzen erreichen». Doch der Dienst am Kunden sei nicht mehr so populär, meint Wirth. Das sei es aber, was ihn noch immer am Job als Straßenbahnfahrer reize. «Ich transportiere nicht, ich entertaine auch.»
Auf die Rente blickt der 62-Jährige nach 36 Jahren eher mit einem lachenden als einem weinenden Auge. Trotzdem bezeichnet er seinen Ruhestand lieber als «Unruhestand». Er möchte sich wohltätig engagieren und insbesondere bedürftigen Kindern helfen - einfach «Liebe verteilen».
Ob sein Ausflug in die Politik ein Ausflug bleibt oder wiederholt wird, wolle er offen lassen. 2023 hatte Wirth für den Posten des Frankfurter Oberbürgermeisters kandidiert. Neues Stadtoberhaupt wurde er nicht, doch als parteiloser Einzelkandidat ließ er die Kandidaten von Linke, FDP oder AfD mit einem Wahlkampfbudget von rund 450 Euro hinter sich.