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Etwas weniger Beratungen bei hessischer Verbraucherzentrale

Die Zahl der Beratungen bei der hessischen Verbraucherzentrale ist leicht zurückgegangen. In welchen Bereichen ist die Nachfrage besonders hoch? Und wie steht es um die Versorgung auf dem Land?
Verbraucherzentrale Hessen
Die Zahl der Beratungen ist bei der hessischen Verbraucherzentrale um vier Prozent zurückgegangen. © Boris Roessler/dpa

Die Zahl der Beratungen bei der Verbraucherzentrale Hessen ist im vergangenen Jahr leicht zurückgegangen. Es habe rund 57.000 gegeben, das sind vier Prozent weniger als 2022, sagte Vorstand Philipp Wendt. Die Nachfrage sei jedoch noch immer deutlich höher als in den Zeiten vor Corona oder vor der Energiekrise.

Die weitaus meisten Anfragen hatte es demnach zu den Themen Vertragsrecht und Reklamationen (34 Prozent) gegeben, gefolgt von Fragen zum Energierecht (27 Prozent) sowie Beratungen zu Finanzthemen (16 Prozent). 

Weiter hohe Nachfrage zu Energiethemen

Die hohe Nachfrage etwa im Bereich der Energiesparberatung zeige, dass die Energiekrise noch nicht ausgestanden sei. Zudem komme wieder Bewegung in die Angebote. «Nachdem ein Wechsel des Energieversorgers lange Zeit kaum möglich und nicht zu empfehlen war, finden sich seit dem Jahreswechsel wieder Angebote deutlich unterhalb der ehemaligen Preisbremsen für Strom und Gas», erklärten die Verbraucherschützer. Und: «Wir empfehlen daher wieder, einen Wechsel des Energieanbieters zu prüfen.» Zugleich warnten sie, dass sogenannte Energiediscounter, «die während der Energiekrise rechtswidrig Preise oder Abschläge erhöht haben», von kommerziellen Vergleichsportalen wieder auf den vorderen Plätzen gelistet würden.

Beratungen im ländlichen Raum

Eine besondere Herausforderung für die Politik sieht Vorstand Wendt im Ausbau der Verbraucherberatung im ländlichen Raum. «Die Mehrzahl der Menschen in Hessen lebt in ländlichen Räumen. Auch diese haben Anspruch auf professionelle Beratung», erklärte er. So seien die Beratungsangebote in den Städten meist besser ausgebaut. «Wir fordern, dass die Politik uns finanziell so ausrüstet, dass wir auch den Menschen außerhalb der Ballungsgebiete eine vergleichbare Beratung geben können.»

Während der Corona-Pandemie hätten viele Menschen aus dem ländlichen Raum eine telefonische oder virtuelle Beratung in Anspruch genommen. Jetzt, wo man zurück zur persönlichen Beratung gehe, wolle man diese nicht verlieren, sagte Wendt. Und: Gerade in Zeiten, in denen die Menschen Demokratie und Rechtsstaat skeptisch gegenüberstünden, habe Verbraucherberatung eine besondere Bedeutung. In ihrem Koalitionsvertrag hebt die Landesregierung die Bedeutung einer niederschwelligen Verbraucherberatung hervor. Die Beratung solle auch dezentral im ländlichen Raum verfügbar sein, heißt es darin.

Mehrere Klagen gegen Reichsbürger

15 anhängige Klagen, eine Musterfeststellungsklage und 55 Abmahnungen wurden im Bereich der Rechtsdurchsetzung bilanziert. Dabei sei die hessische Verbraucherzentrale als erste bundesweit gegen Anbieter aus dem Reichsbürgermilieu vorgegangen. Hintergrund ist, dass die Informationen im Impressum dem deutschen Recht entsprechen müssen. Stattdessen wird bei einem Online-Anbieter für Vitalstoffe und Superfoods das «Königreich Deutschland» als Aufsichtsbehörde aufgeführt. «Man kann es solchen Leuten nicht durchgehen lassen, mit Fantasiestaaten Verbraucher zu täuschen und zu verwirren», sagte Wendt. Gegen die Betreiber sei geklagt worden. Zudem wurde dem Unternehmen untersagt, mit irreführenden Gesundheits- und Krankheitsversprechen zu werben, wie es hieß. Der Online-Händler aus Frankfurt sei nicht zur mündlichen Verhandlung erschienen und habe gegen das Versäumnisurteil Einspruch eingelegt.

Kampagne «Mach deine Briefe auf»

Mit der Ende 2023 eingeführten Kampagne «Mach deine Briefe auf» will die Verbraucherzentrale Menschen helfen, die von ihrer Post möglicherweise überfordert sind. «Viele Menschen öffnen nicht regelmäßig ihre Post. Dies führt dazu, dass sie den Überblick über offene Forderungen verlieren, rechtliche Fristen versäumen und im schlimmsten Fall gerichtliche Titel unanfechtbar werden», sagte die Leiterin der Beratungsstelle Frankfurt, Gabriele Wolff. Im Zuge der Kampagne werde in den Beratungsstellen beim Sortieren der Briefe geholfen. «Ich war überrascht, wie viel Überwindung es die Menschen gekostet hat, zu uns zu kommen und sich mit Ihrer Post zu beschäftigen. Manche haben sich für die vielen Briefe entschuldigt.»

© dpa
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