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Krisenstab trainiert für nächste schwere Ostseesturmflut

Vor knapp einem Jahr richtet eine schwere Sturmflut an Ostseedeichen schwere Schäden an. Auch in Jachthäfen gibt es teils heftige Schäden. Nun probt ein Landesstab den nächsten Katastrophenfall.
Planübung Krisenstab Ostseesturmflut
Planübung Krisenstab Ostseesturmflut
Planübung Krisenstab Ostseesturmflut
Planübung Krisenstab „Ostseesturmflut“

Mit einer Planübung bereiten sich Katastrophenschützer noch bis Donnerstag in Kiel auf den Einsatz bei einer schweren Ostseesturmflut wie im Oktober vor. «Wir müssen aufgrund des Klimawandels vermehrt mit Sturmfluten rechnen», sagte Innenstaatssekretärin Magdalena Finke (CDU). Im Übungsfall gehe es um eine schwere Ostseesturmflut, jedoch mit höheren Pegelständen und über eine längere Zeit als im vergangenen Herbst. Klar sei bereits, dass eine Verbesserung der technischen Ausstattung nötig sei.

In zwei Gruppen nehmen seit Montag insgesamt gut 90 Mitglieder des Führungsstabes an der Übung teil, wie der Referatsleiter Krisenmanagement im Innenministerium, Dirk Hundertmark, sagte. Dabei gehörten neben Ministeriumskräften auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Polizei, der Feuerwehr, vom Netzbetreiber, der Bundeswehr sowie von Hilfsorganisationen und des Küstenschutzes. Im Ernstfall ist der Stab für die übergeordnete Koordinierung der Einsatzkräfte im Land zuständig.

Was verbessert werden muss

«Wir haben bereits gelernt, dass wir mit den Prognosen schneller werden können, indem wir noch enger zusammenarbeiten», sagte Hundertmark. Es ginge darum, sich auf mögliche Szenarien besser vorzubereiten. «Wenn erschöpfte Einsatzkräfte um 23.00 Uhr abgelöst werden müssen, ist es zu spät, erst dann Verstärkung ranzuholen.»

Im fiktiven Szenario herrsche starker Regen mit Wind aus Ost bis Südost, sagte Übungsleiter Svend Rix. Das Einsatzgebiet erstrecke sich von Flensburg bis nach Lübeck. «Wir sind bei den Pegelständen 20 bis 30 Zentimeter über der Reallage vom Herbst.» Auch Rix verwies auf die Vernetzung der Akteure. «Kommunikation ist das A und O. Wenn ich nicht weiß, was Rendsburg gerade macht und was es von uns braucht, dann kann ich Rendsburg nicht unterstützen als Landesstab.»

Im Einsatzzentrum erhalten die Teilnehmenden fiktiv immer neue Berichte über Szenarien, auf die sie reagieren müssen. Im Planspiel wird von etwa 2.800 Einsatzkräften ausgegangen. Eine vergleichbare Übung auf Landesebene habe es so noch nicht gegeben, sagte Referatsleiter Hundertmark.

Wasser richtete große Schäden an

Die schwere Oktobersturmflut vom 19. bis 21. Oktober 2023 hatte schwere Schäden angerichtet und deutliche Spuren hinterlassen. Das Wasser stieg an mehreren Orten in Schleswig-Holstein um mehr als zwei Meter über den mittleren Wasserstand. Der Höchststand wurde in Flensburg mit 2,27 Metern gemessen.

Überall entlang der Küste wurden Deiche und Hafenanlagen beschädigt oder zerstört, Häuser, Campingplätze und Hotels verwüstet. Aus Promenaden und Straßen brachen ganze Stücke heraus, zum Teil spülten sie komplett weg. Zudem sanken Hunderte Boote oder wurden beschädigt. Die Landesregierung schätzte die Schäden auf rund 200 Millionen Euro. 

Deiche werden ertüchtigt

Dem Umweltministerium lagen nach der Sturmflut insgesamt 49 Anträge zur Sanierung beschädigter Deiche vor. Davon wurde der Großteil der Anträge (34) mit einem Gesamtvolumen in Höhe von 24,5 Millionen Euro bereits bewilligt. Früheren Angaben von Umweltminister Tobias Goldschmidt (Grüne) zufolge geht es in einigen Fällen um Deichbereiche von nur wenigen hundert Metern, in anderen um Kilometer.

Nach Angaben Goldschmidts bieten die sanierten Deiche ein deutliches Plus an Sicherheit. Sie durften zwar nicht erhöht, aber in dem ursprünglich genehmigten Niveau hergerichtet werden. Örtlich mit der Zeit entstandene Setzungen der Deichkrone sind dabei nach Goldschmidts Angaben bis auf die ursprüngliche Deichhöhe wieder aufgefüllt worden, was zu einer verbesserten Wehrfähigkeit führe.

Redaktionshinweis: Im letzten Absatz wurde das Jahr der Sturmflut korrigiert. In einer früheren Version war von 2024 die Rede. Richtig ist 2023.

© dpa
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