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Klima-Aktivisten besprühen Luxusläden auf Sylt mit Farbe

Die Gruppe Letzte Generation hat gezielte Protestaktion gegen Reiche angekündigt. Nun geraten zwei Luxusgeschäfte auf Sylt ins Visier. Es war nicht die erste Aktion von Klima-Aktivisten auf der Insel.
Klima-Aktivisten besprühen Luxusgeschäft auf Sylt
Klima-Aktivisten haben sich vor einem besprühten Luxusgeschäft auf der Insel Sylt platziert. © Julius-Christian Schreiner/dpa

Aktivisten der Klimaschutzgruppe Letzte Generation haben am Freitag in Kampen auf Sylt eine Luxusboutique und ein Juweliergeschäft mit Farbe besprüht. Sechs Beteiligte im Alter von 21 bis 63 Jahren wurden vor Ort angetroffen und in Gewahrsam genommen, wie die Polizei am Nachmittag mitteilte. Fünf von ihnen dürfen demnach die Insel nun zwei Wochen lang nicht mehr betreten.

Nach Angaben eines dpa-Reporters benutzten die Aktivisten Feuerlöscher, um die Fassaden der Geschäfte orangefarben einzusprühen. Anschließend hätten sie sich mit Plakaten vor den Läden platziert. «Für wen machen Sie Politik, Kanzler Scholz?», hieß es auf einem Schild. Um das Geschehen versammelten sich demnach viele Urlauber und Passanten. Nach Angaben der Polizei klebten sich vier Aktivisten vor dem Eingang der Boutique am Boden fest. Polizisten hätten ihre Hände wieder gelöst, verletzt worden sei niemand.

Ersten Erkenntnissen der Ermittler zufolge konnten fünf der sechs in Gewahrsam genommenen Aktivisten mit weiteren Protestaktionen der Letzten Generation auf Sylt in Verbindung gebracht werden - vier von ihnen mit Farbschmierereien in der Bar eines Fünf-Sterne-Hotels in Westerland am 8. Juni und eine Person mit einer Farbattacke auf ein Privatflugzeug am 6. Juni. Die Ermittlungen hierzu dauerten an, hieß es.

Am vergangenen Mittwoch hatten zudem fünf Aktivisten Teile eines Golfplatz in Hörnum beschädigt. Die Fahne eines Golf-Loches tauschten sie eigenen Angaben zufolge gegen ein grünes Schild mit der Aufschrift «Naturschutzgebiet» aus. Auch hier erhielten vier Personen vorläufige Aufenthaltsverbote für die Insel.

Die Letzte Generation hatte bei Twitter gezielte Protestaktionen gegen reiche Menschen angekündigt. Die Klimakatastrophe werde «in erster Linie von den Reichen» gemacht, darauf wolle man die Aufmerksamkeit lenken, lautete die Begründung. Privatjets, Fünf-Sterne Hotels, Golfplätze und Luxusläden seien «Symbole für Überkonsum und Verschwendung», hieß es in einem Post am Freitag.

Schleswig-Holstein Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) sprach angesichts der gezielten Schädigung von Privatpersonen von einer neuen Dimension des strafbaren Vorgehens der Aktivisten. «Sachbeschädigungen und andere Straftaten werden selbstverständlich konsequent verfolg», erklärte sie. Die Ereignisse seien keine Kavaliersdelikte und kein geeignetes Mittel zur Durchsetzung politischer Forderungen. «Wir brauchen ein gemeinsames, geschlossenes und gesamtgesellschaftliches Vorgehen zum Schutzes unseres Klimas und keine Straftäterinnen und Straftäter.»

Auch der schleswig-holsteinische Landtag distanzierte sich vom Vorgehen der Gruppe. «Der Landtag lehnt strafbare Aktionen der Letzten Generation entschieden ab», heißt es in einem von den Koalitionsfraktionen CDU und Grüne eingebrachten Antrag, den das Parlament am Freitag ohne Gegenstimmen beschloss.

© dpa
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