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Bobic weist Weitergabe geheimer Unterlagen zurück

Hertha BSC und Fredi Bobic streiten vor Gericht über die Kündigung des Ex-Geschäftsführers. Dabei geht es um die Weitergabe geheimer Informationen. Ein prominenter Zeuge stützt die Aussage von Bobic.
Frankfurts Hellmann als Zeuge bei Prozess
Axel Hellmann, Vorstand von Eintracht Frankfurt, steht im Landgericht Berlin. © David Langenbein/dpa

Bei ihrer Trennung in Frankfurt knirschte es, vor dem Landgericht Berlin deckten sich die Aussagen von Fredi Bobic und Axel Hellmann am Montag. Im Rechtsstreit mit dem Ex-Arbeitgeber von Bobic, Hertha BSC, wurden beide zu einem schwerwiegenden Vorwurf befragt: der mutmaßlichen Weitergabe geheimer Unterlagen von Bobic an Hellmann. Der Fußball-Zweitligist und sein Ex-Geschäftsführer streiten über die Rechtmäßigkeit von dessen fristloser Kündigung aus dem Jahr 2023 - und damit über viel Geld.

«Ich habe nie irgendetwas an einen Außenstehenden übergeben», sagte der 52 Jahre alte Bobic. «Das wäre schädlich für mich gewesen.» Als er von den Vorwürfen gehört habe, sei er baff gewesen. «Das ist ein Thema, das mich schon angefasst hat.»

Hellmann, Vorstandssprecher von Eintracht Frankfurt und im betreffenden Zeitraum Anfang 2023 auch Interimsgeschäftsführer der Deutschen Fußball Liga (DFL), äußerte sich ähnlich wie Bobic. Mit dem habe er keinen Kontakt zu dieser Zeit gehabt, sagte der 52-Jährige, der von 2016 von 2021 in Frankfurt erfolgreich mit dem früheren Stürmer zusammenarbeitete. Die Trennung sei dann aber alles andere als harmonisch verlaufen, sagten beide.

Es soll um ein sogenanntes Term Sheet, ein Eckdatenpapier, über die Zusammenarbeit zwischen dem damaligen Bundesligisten und Investor 777 Partners gegangen sein. «Ich habe ein solches Dokument niemals gesehen», sagte Hellmann. Er habe sich nicht mit Bobic über dieses Thema ausgetauscht.

Dies steht entgegen einer eidesstattlichen Versicherung des damaligen Hertha-Präsidenten Kay Bernstein aus dem September, wie vor dem Gericht bekannt wurde. Bernstein war im Januar 2024 überraschend gestorben.

Hellmann habe ihm in einem Gespräch bestätigt, dass er das Papier von Bobic erhalten habe, heißt es dagegen in Bernsteins Versicherung. Hellmann wies dies am Montag zurück.

Das Gespräch bestätigte er. Allerdings sei es darin nicht um ein solches Papier, sondern generelle Sorgen der DFL mit Blick auf den damals vor dem Abschluss stehenden Einstieg der US-Amerikaner bei der Hertha gegangen. Insbesondere mit Blick auf die Vereinbarkeit mit der 50+1-Regel, die in der ersten und zweiten Liga den Einfluss von Investoren auf einen Club beschränkt.

Ob das Hertha-Präsidium nach dem Deal noch die Entscheidungshoheit habe, hätte er Bernstein gefragt, sagte Hellmann. Das habe dieser bejaht. Und woher hatte der 52-Jährige damals die Informationen über etwaige Probleme mit 50+1? Aus dem erweiterten Hertha-Umfeld sagte Hellmann. Namen nannte er nicht, aber schloss aus, dass die Infos von Bobic kamen.

Am Ende steht Aussage gegen Aussage. Die Vorsitzende Richterin Astrid Zilm betonte am Ende der Verhandlung aber, dass es sich um eine Verdachtskündigung handele. Für deren Rechtmäßigkeit müsse nicht notwendigerweise die Weitergabe vertraulicher Informationen final bewiesen werden. Es wird also eher darauf ankommen, ob das Gericht den damaligen Verdacht aus Herthas Sicht für glaubhaft erachtet.

Das Gericht zog sich im Anschluss an die mündliche Verhandlung zu Beratungen zurück. Ein Urteil wird am Dienstag erwartet. Die Klage von Bobic gegen seine ordentliche Kündigung hatte die Kammer im Februar in einem Teilurteil zurückgewiesen. Knackpunkt bleibt aber die fristlose Kündigung. Wird sie für nicht rechtmäßig erklärt, steht Bobic eine vertraglich festgelegte Abfindung vom Club zu.

© dpa
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