Der Vorfall sorgte vor rund einem Jahr für große Empörung: Ein junger Mann mit rechtsradikaler Gesinnung soll in der Silvesternacht 2022 versucht haben, einen Feuerwerkskörper in die Synagoge im oberfränkischen Ermreuth zu werfen, um diese in Brand zu stecken. Das Amtsgericht Bamberg verurteilte den 22-Jährigen im Mai 2023 zu einer Haftstrafe von zweieinhalb Jahren. Weil der Angeklagte gegen das Urteil wegen versuchter schwerer Brandstiftung und gemeinschädlicher Sachbeschädigung Berufung einlegte, beschäftigt sich am Donnerstag (9.00 Uhr) das Landgericht Bamberg mit dem Fall.
Im Prozess vor dem Amtsgericht hatte der Angeklagte erklärt, eine rechtsradikale Gesinnung zu haben, und eingeräumt, in der Nacht auf Neujahr 2023 in betrunkenem Zustand eine Scheibe der Synagoge eingeschlagen zu haben. Ein Überwachungsvideo zeigt, wie er daraufhin mehrfach versuchte, ein Feuerwerk anzuzünden und es in die Synagoge zu werfen. Als das nicht gelang, ging er schließlich weiter.
Das Gebäude in Ermreuth, einem Ortsteil von Neunkirchen am Brand im Landkreis Forchheim, war zu diesem Zeitpunkt leer. Es wurde niemand verletzt, jedoch entstand Schaden in Höhe von rund 1600 Euro. Aufgrund der Bedeutung des Falls - ein versuchter Brandanschlag auf eine Synagoge - wird die Anklage vom Antisemitismusbeauftragten der Bayerischen Justiz, Andreas Franck, geführt.