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Verbände wollen für Südhochdeutsch sensibilisieren

Kulturelle Identität statt sprachlicher Beliebigkeit - der Bund Bairische Sprache und der Bayerische Landesverein für Heimatpflege starten die «Aktion Pro Süddeutsch».
Dialekt
Die Bezeichnungen verschiedener Dialekte. © Stefanie Paul/dpa/Archivbild

Sie wollen den Niedergang des Dialekts verhindern: Der Bund Bairische Sprache und der Bayerische Landesverein für Heimatpflege motivieren seit vielen Jahren Menschen dazu, im Alltag selbstbewusst ihre angestammten Dialekte zu sprechen. Wenn aber Menschen vom Dialekt in die Hochsprache wechseln, werben die beiden Vereine dafür, die regionaltypischen Formen des Südhochdeutschen zu verwenden, sagte Dialektfachmann Sepp Obermeier. «Nur auf diese Weise ist zu verhindern, dass Bayern seine kulturelle und staatspolitische Identität verliert, zum Land der X-Beliebigen wird.»

Dafür würden aktuell eine Informationsbroschüre erarbeitet und in den kommenden Wochen kurze Videos auf den Instagram-Kanälen der Vereine veröffentlicht.

Die Broschüre «Süddeutsche Hochsprache in Altbayern» soll über regionaltypische Formen des Hochdeutschen informieren und zwei Beispiele für didaktisches Unterrichtsmaterial anbieten. Sie richtet sich an Deutschlehrkräfte aller Schularten und soll auch der Arbeit in Deutschkursen für Ausländer Impulse geben, wie der Bund Bairische Sprache und der Bayerische Landesverein für Heimatpflege mitteilten.

Die Videos stammen von der diplomierten Sprechwissenschaftlerin Stefanie Prochazka. Die 34-Jährige aus Fischbachau im oberbayerischen Landkreis Miesbach werde ab dem 21. Februar - dem Tag der Muttersprache - in die korrekte Aussprache der Süddeutschen Hochsprache in Altbayern einführen, kündigte Obermeier an.

Dass die deutsche Hoch- und Schriftsprache in regionalen Varianten existiert, sei in der Öffentlichkeit zu wenig bekannt, so der Fachmann. Oft werde nördliches Deutsch für «reines Hochdeutsch» gehalten, entsprechend häufig ließen sich Diskriminierungen von Südhochdeutsch-Sprechern beobachten. Grund dafür sei ein Mangel an sprachkultureller Bildung. Der Bund Bairische Sprache und der Bayerische Landesverein für Heimatpflege wollen zur Aufklärung und Sensibilisierung beitragen.

Die Aktion richte sich an Einheimische wie an Neubürger, die sich der Sprachkultur ihrer Wahlheimat annähern wollen, weil sie sich mit ihr identifizieren. «Wer einen fremden Dialekt nachmacht, scheitert oft. Die regionale Hochsprache kann man sich dagegen, zumindest in gradueller Näherung, problemlos aneignen», teilten die Vereine mit. Die Aktion soll auch der bayerischen Kulturpolitik einen Anstoß geben, um die Süddeutsche Hochsprache in ihrer altbayerischen, fränkischen und schwäbischen Variante zu fördern.

© dpa
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