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Expertin: Noch keine Schädlings-Prognose möglich

Wegen der milden Temperaturen krabbeln die ersten Wanzen schon aus ihren Verstecken. Droht dieses Jahr eine Schädlingsplage? Auch für andere Insekten ist das Wetter von entscheidender Bedeutung.
Technologiezentrum Augustenberg
Christine Dieckhoff zeigt lebende Grüne Reiswanzen (Nezara viridula), die auf Buschbohnen sitzen. © Uli Deck/dpa/Archivbild

Angesichts des teils frühlingshaften Februars kreuchen und fleuchen schon die ersten Insekten, darunter auch Schädlinge. Eine Prognose für das laufende Jahr und mögliche Schäden in der Landwirtschaft lässt sich darauf laut Christine Dieckhoff allerdings nicht stützen. Sie leitet das Sachgebiet Biologischer Pflanzenschutz am Landwirtschaftlichen Technologiezentrum Augustenberg (LTZ) in Karlsruhe.

«Die, die jetzt aufwachen, verbrennen eher Energie, als dass sie Schäden machen», sagte Dieckhoff und nannte als Beispiel Marmorierte Baumwanzen, die zum Beispiel in Gebäuden überwintern. Die Tiere suchten Futter, aber abgesehen von Gewächshäusern würden sie nicht fündig. Und dann könnten auch wieder feuchtere, kältere Phasen im Frühjahr kommen, gegebenenfalls sogar mit Frost. «Wer's dann nicht rechtzeitig ins Versteck schafft, hat Pech gehabt», sagte die Expertin. Die anderen Tiere fielen wieder in einen Ruhestatus.

Kurze Wärmephasen seien in der Regel nicht aussagekräftig für die Ausbreitung und Vermehrung von Schädlingen, machte sie deutlich. «Das ist nicht mit so ein paar Tagen gegeben.» Wenn die Temperatur aber über mehrere Jahre steige, könne das durchaus Auswirkungen haben und die Populationsdynamik beeinflussen. Arten wie der Japankäfer, die sich über zwei Jahre entwickelten, bräuchten dann vielleicht nur noch eins.

Klimawandelprofiteure wandern ein - aber ihre Feinde fehlen  

Gerade unter den sogenannten Neozoen - also eingeschleppten Tierarten - seien viele Klimagewinner, sagte Dieckhoff. «Sie profitieren von höheren Temperaturen.» So sei die aus Ostafrika stammende Grüne Reiswanze schon vor mehr als 40 Jahren in Deutschland nachgewiesen worden. Richtig ausgebreitet habe sie sich aber erst Mitte der 2010er Jahre. Betroffen sind nach LTZ-Angaben vor allem wärmere Regionen wie jene entlang des Rheins von der Schweizer Grenze bis nach Nordrhein-Westfalen und der mittlere Neckarraum.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Karlsruhe erforschen unter anderem, wie man die invasiven Arten bekämpfen kann. Das Problem ist, dass hierzulande natürliche Feinde in der Regel fehlen. Daher haben Agrarschädlinge, die nur einen Bruchteil unter allen Insektenarten ausmachen, leichtes Spiel und können große Schäden anrichten.   

© dpa
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