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Nach «Helene»: Trump stellt «beste Behandlung» in Aussicht

Inmitten der Sturmkatastrophe nutzt Trump einen Besuch in Georgia - einem der wahlentscheidenden Swing States - für eigene Zwecke. Dabei stellt er sein eigenes Krisenmanagement in den Vordergrund.
Wahlkampf in den USA - Trump in Georgia
Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump während seines Besuchs einer Notfallbehörde in Georgia - der Bundesstaat wurde von Sturm «Helene» schwer getroffen. © Evan Vucci/AP/dpa

Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat einen Besuch im vom Sturm «Helene» betroffenen Katastrophengebiet erneut für Wahlkampfzwecke genutzt. «Wir haben eine große Wahl vor uns. Und wenn ich beteiligt bin - habe ich dem Gouverneur gesagt - werden sie die beste Behandlung bekommen», sagte Trump in Evans im Bundesstaat Georgia, an der Seite von Gouverneur Brian Kemp. Dieser hatte zuvor die Unterstützung von Trump gelobt und seinem Parteikollegen dafür gedankt, dass er die nationale Aufmerksamkeit auf die betroffenen Gebiete in seinem Bundesstaat lenke.

Trump betonte, wie er während seiner Amtszeit schnelle Hilfe nach Katastrophen organisiert habe und stellte ein ähnliches Krisenmanagement für den Fall seiner Wahl in Aussicht. Allerdings stand der einstige Präsident etwa nach Hurrikan «Maria» in Puerto Rico selbst in der Kritik. Seine Reaktion auf Waldbrände in Kalifornien sorgte ebenfalls für Kontroversen.

Verschwörungstheorien machen die Runde

«Helene» birgt politischen Zündstoff: Die US-Katastrophenschutzbehörde FEMA beklagte, dass die Verbreitung von Falschinformationen ihre Hilfsmaßnahmen erschwere. So wiederholte Trump etwa bei einer Wahlkampfveranstaltung in Michigan die Verschwörungstheorie, Mittel der Behörde würden an Migranten ohne legalen Status fließen, um diese Personen illegal zur Stimmabgabe für Demokraten in der kommenden Wahl zu bewegen. Ein Sprecher des Weißen Hauses warf den Republikanern und rechten Medien vor, Lügen zu verbreiten, um die amerikanische Bevölkerung zu spalten.

Trump war bereits zu Beginn der Woche nach Georgia gereist. Kurz vor der Präsidentschaftswahl nutzt der Republikaner den Sturm, um die Krisenbewältigung der US-Regierung unter Präsident Joe Biden und dessen Stellvertreterin Kamala Harris infrage zu stellen. Mit Georgia und North Carolina sind zwei entscheidende Swing States stark betroffen, was die politische Brisanz steigert. Trump und Harris treten bei der Wahl am 5. November gegeneinander an. 

Nach einem Besuch in Georgia diese Woche wird Harris heute auch nach North Carolina reisen, um sich ein Bild der Lage zu machen. Biden war bereits in North und South Carolina, Florida und Georgia unterwegs, um die Situation in den Katastrophengebieten persönlich zu begutachten. Die beiden sagten den Betroffenen fortwährende Hilfe zu. Biden rief dazu auf, parteipolitische Streitigkeiten angesichts der Katastrophe beiseitezulassen. Die US-Regierung helfe allen, die Unterstützung bräuchten – unabhängig davon, ob es sich um Staaten mit einem republikanischen oder demokratischen Gouverneur handele.

Hunderte Tote und Vermisste

«Helene» war vor rund einer Woche als Hurrikan der zweithöchsten Kategorie im Nordwesten Floridas auf Land getroffen, schwächte sich danach etwas ab und zog weiter nach Norden. Dabei hinterließ der Sturm im Südosten der USA immense Verwüstungen.

Nach Zählungen von US-Medien kamen mehr als 200 Menschen in sechs Bundesstaaten – Florida, Georgia, North Carolina, South Carolina, Tennessee und Virginia – ums Leben. Hunderte werden weiterhin vermisst. Diese hohe Zahl ist auch darauf zurückzuführen, dass das Mobilfunknetz im Katastrophengebiet in großen Teilen zusammengebrochen ist und viele Menschen in ihren Häusern ohne Kontakt zur Außenwelt eingeschlossen sind. Zahlreiche Gemeinden sind weiterhin isoliert, Hunderttausende ohne Strom, und die Kommunikation bleibt schwierig. 

Die Auswirkungen erstrecken sich auch auf die Wirtschaft: Der Automobilhersteller General Motors hat die Fahrzeugproduktion in zwei US-Werken aufgrund von Lieferkettenproblemen vorübergehend eingestellt. Währenddessen sehen sich die Bewohner der betroffenen Gebiete bei den Aufräumarbeiten mit erheblichen Gesundheitsrisiken konfrontiert. Neben dem Mangel an sauberem Wasser besteht auch die Gefahr einer Kontamination.

© dpa
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