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Studie: Kosten für eine Stunde Arbeit in Deutschland höher

Viele hohe Tarifabschlüsse haben die Arbeitskosten steigen lassen. Deutschland liegt im EU-Vergleich weit oben - im Land an der Spitze kostet eine Stunde Arbeit im Schnitt aber weitaus mehr.
Arbeitskosten in Deutschland
Deutschland liegt bei den Arbeitskosten unter den EU-Ländern auf dem fünften Platz. (Archivbild) © Sebastian Kahnert/dpa

Die Arbeitskosten sind in Deutschland im vergangenen Jahr erneut deutlich gestiegen - allerdings lange nicht so stark wie etwa in Kroatien, Polen oder Ungarn. In der Bundesrepublik lag der Anstieg in der Privatwirtschaft bei 5,0 Prozent, wie aus einer Studie des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung hervorgeht. Demnach lagen die Arbeitskosten für eine Stunde Arbeit in Deutschland im vergangenen Jahr bei durchschnittlich 41,90 Euro. 

Die Arbeitskosten sind alle Kosten, die einem Unternehmen für eine Stunde Arbeit eines Beschäftigten entstehen. Neben den Löhnen und Gehältern gehören dazu auch die Lohnnebenkosten wie etwa Sozialversicherungsaufwendungen, Fahrtkostenzuschüsse oder auch Weihnachts- und Urlaubsgeld.

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Luxemburg an der Spitze, Bulgarien am Ende der EU-Rangliste

Deutschland hat laut IMK im Vergleich der EU-Mitgliedstaaten die fünfthöchsten Arbeitskosten. An der Spitze liegt Luxemburg mit 53,60 Euro pro Stunde gefolgt von Dänemark (50 Euro) und Belgien (46,90 Euro). Für Unternehmen durchschnittlich am günstigsten ist eine Stunde Arbeit in Ungarn (13,30 Euro), Rumänien (10,80 Euro) und Bulgarien (9,20 Eur). Der EU-Durchschnitt liegt bei 31,60 Euro - das sind 5,6 Prozent mehr als im Vorjahr.

Das IMK bewertet die aktuell eher hohen Steigerungsraten in Deutschland als «relativ unproblematisch». Ohne deutliche Anstiege der Löhne hätte die hohe Inflation 2022 und 2023 die Kaufkraft sonst auf längere Zeit schwer geschädigt, sagte Sebastian Dullien, wissenschaftlicher Direktor des IMK. Er rechnet mit weiteren deutlichen Lohnerhöhungen. Diese seien nötig, um die Nachfrage wieder nachhaltig in Schwung zu bringen. 

In EU-Staaten wie Polen, Ungarn, Rumänien, Kroatien oder Bulgarien sind die jährlichen Steigerungsraten weitaus größer als in Deutschland. In Ungarn und Rumänien lag sie 2023 bei 17,3 Prozent, in Polen bei 12,1 Prozent und im Urlaubsland Kroatien bei 13,9 Prozent.

 

© dpa
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