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Mechanikermangel bereitet Flugverkehr Sorgen

Zuerst fehlten die Piloten, jetzt die Flugzeugmechaniker: Fachkräftemangel in der Luftfahrt ist nach Einschätzung der Allianz nicht nur ein Arbeitskräfteproblem, sondern eine Sorge für die Sicherheit.
Flughafen München
Die Analysten der Allianz sorgen sich, dass der Mangel an Flugzeugmechanikern zu mehr Unfällen führen könnte (Symbolbild). © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

 

München (dpa) - Fehlende Flugzeugmechaniker sind zur Sorge für den internationalen Luftverkehr geworden. Nach Einschätzung der Allianz ist der vor einigen Jahren befürchtete Mangel an Flugzeugmechanikern mittlerweile Realität geworden. Das könnte nicht nur die Reparaturzeiten verlängern, schreiben die Fachleute von der auf Industrie- und Firmenkunden spezialisierten Tochtergesellschaft Allianz Commercial in einem aktuellen Bericht. Eine «offensichtliche Sorge» ist demnach, dass der Fachkräftemangel trotz der Kontrollsysteme in der Luftfahrt zu einem Unfall führt.

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Fünfstellige Zahl von Mechanikern fehlt allein in Nordamerika

Die Allianz bezieht sich dabei unter anderem auf Schätzungen, dass allein in Nordamerika 12.000 bis 18.000 Flugzeugmechaniker fehlen. In den vergangenen zwei Jahren war eher der Pilotenmangel Thema, weil viele Fluggesellschaften während der Pandemie auch ihr fliegendes Personal reduziert hatten. Viele Fluggesellschaften haben nach Einschätzung der Allianz mittlerweile neue Piloten eingestellt, doch dafür fehlt es nun an den Technikern am Boden. Hintergrund ist die angesichts der schwachen Weltkonjunktur unerwartet starke Wiederbelebung des Flugverkehrs nach dem Ende der Corona-Pandemie. Die Volkswirte der Allianz gehen davon aus, dass die weltweiten Passagierzahlen in diesem Jahr einen neuen Rekord erreichen könnten.

Abstürze sind selten geworden

«Unfall» ist dabei nicht gleichbedeutend mit Absturz. Im vergangenen Jahr stürzte demnach weltweit kein einziges Passagierflugzeug ab. Knapp zwei Drittel der Schadenfälle in der Luftfahrt sind zwar nach Daten des Versicherers «Kollisionen». Doch das beinhaltet nicht nur Zusammenstöße und Abstürze, sondern unter anderem Vogelschlag und missglückte Landungen über das Ende der Landebahn hinaus. 

Die Autoren der Analyse haben nach Angaben des Unternehmens mehr als 32.000 Luftfahrtschäden von 2019 bis 2024 ausgewertet, die sich auf rund 14 Milliarden Euro summierten. Hinter den Kollisionen und artverwandten Unfällen mit einem Anteil von 63 Prozent folgten auf Rang zwei Qualitäts- und technische Mängel (22 Prozent).

Reparaturkosten schießen in die Höhe

Abgesehen vom Mechanikermangel sind laut Allianz Commercial auch die Reparaturkosten bei Flugzeugen in den vergangenen zwei Jahren stark gestiegen, vergleichbar der Entwicklung bei Autoreparaturen. Als Beispiel nennen die Autoren die Boeing 787, deren Rumpf und Tragflächen zum Großteil aus Kohlefaser und anderen Komposit-Werkstoffen besteht. Reparaturen sind laut Allianz Commercial etwa viermal so teuer wie bei Flugzeugen mit traditionellen Metall-Bauteilen.

 

 

© dpa
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