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Börsenbeben wird heftiger - wie weit geht es abwärts?

Donald Trumps Zollpolitik erschüttert die Aktienmärkte. Das wiederum wirkt sich auf die Realwirtschaft aus. Die möglichen globalen Verwerfungen sind schon zu erahnen.
Handelsstreit  der USA mit China
Alles rot - an den Aktienmärkten geht es dramatisch abwärts. (Symbolbild) © Ng Han Guan/AP/dpa

Die Talfahrt an den internationalen Aktienmärkten setzt sich fort. Auch das deutsche Börsenbarometer Dax brach am Montag noch einmal ein. Geht es nun weiter abwärts oder könnte schon bald eine Trendwende folgen? Eine Bestandsaufnahme:

Warum ist die Reaktion an der Börsen so heftig?

Die US-Regierung hat deutlich gemacht, dass sie an ihrer drastischen Wirtschaftspolitik mit hohen Extrazöllen auf Importe aus der ganzen Welt festhalten will. Daran ändert auch die von US-Präsident Donald Trump signalisierte Gesprächsbereitschaft mit den betroffenen Ländern nichts. 

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Bleibt das so und reagieren die wichtigsten Handelspartner EU und China mit Gegenzöllen, wird das nach Ansicht der meisten Experten die Weltkonjunktur abwürgen. Deshalb haben offenkundig auch die Optimisten unter den Anlegern die Hoffnung auf Besserung verloren und wollen ihre Aktien loswerden. «Der Verkaufsdruck hat zum Wochenstart noch einmal massiv zugenommen», sagt der Finanzmarktexperte Andreas Lipkow. «Die Nerven liegen aktuell blank.» 

Was raten Experten Privatanlegern in dieser Situation?

So unberechenbar die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump ist, so unberechenbar bleiben die Aussichten für Aktienanleger. Auf kurze Sicht müssen sie mit weiteren Kursverlusten rechnen. Seit Donnerstag, dem Tag nach Trumps Zollankündigungen, geht es steil nach unten.

«Die Stimmung an der Börse ist so negativ wie lange nicht», beobachtet der Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets. «Keiner will in das fallende Messer greifen und von der nächsten Gegenzoll-Maßnahme eventuell aus Europa erwischt werden.» 

In vielen Depots haben sich in kurzer Zeit schon jetzt Verluste angesammelt oder sind Gewinne geschrumpft. Solange man nichts verkauft, sind das aber nur Buchverluste, in ein paar Monaten oder Jahren kann es schon wieder anders aussehen. Insofern verweisen viele Experten auf eine alte Börsenregel: Nicht in Panik verkaufen, Krisen aussitzen und auf besserer Zeiten warten.

Kann man dem Crash entgehen?

Es ist natürlich möglich, Aktien oder Fondsanteile zu verkaufen. Stattdessen kann man das Geld auf ein Tagesgeld- oder Festgeldkonto legen. Dort sind die Zinssätze aber inzwischen wieder niedriger, je nach Anlagedauer eher bei zwei als bei drei Prozent pro Jahr. Zieht man die Inflationsrate ab, bleibt real kaum etwas übrig, schon gar nicht, wenn die Verbraucherpreise als Folge der US-Zollpolitik wieder schneller steigen sollten. Staatsanleihen könnten eine Alternative sein. Die Kurse sind dank höherer Nachfrage bereits gestiegen – die Renditen im Gegenzug gesunken. Der Preis von Gold als «sicherem Hafen» ist zuletzt von Rekord zu Rekord geeilt. Fortsetzung des Trends ungewiss. Und das Edelmetall wirft keine Zinsen ab.

Wie lange könnte der Abwärtstrend andauern?

Das kann niemand seriös voraussagen. Schotten sich die Handelsblöcke immer weiter mit Zöllen ab, besteht die Gefahr einer weltweiten Rezession über einen längeren Zeitraum. Wird jedoch der Handelskonflikt gelöst, könnte die Erleichterung schnell zu einem Anstieg an den Aktienmärkten führen. Viel hängt davon ab, ob US-Präsident Trump an seinem Kurs festhält oder sich doch zu einer Umkehr bewegen lässt.

Wann gab es zuletzt einen vergleichbaren Kurseinbruch?

Scharfe Abwärtsbewegungen an den Aktienmärkten sind keine Seltenheit. Im Jahr 2000 etwa platzte die Dotcom-Blase. Zahlreiche Start-ups aus dem Internet-Sektor ohne tragfähiges Geschäftsmodell gingen in die Knie. Es folgte vom Frühjahr 2003 an ein langjähriger Aufschwung an den Börsen. 

Dieser wurde dann von der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers im Herbst 2008 gestoppt. Wieder sackten die Kurse ab, und wieder ging der Aktienmarkt gestärkt aus dieser Krise hervor. Der Ausbruch der Corona-Pandemie führte zum nächsten Dämpfer. Die Erholung folgte. 

Dass sich ein solches Szenario wiederholt, ist keineswegs sicher. Denn Trumps Zollpolitik erschüttert die Grundfesten des Handels über Grenzen hinweg und könnte damit einen dauerhaften Schaden bewirken.

Welche Branchen und Unternehmen sind besonders betroffen?

Besonders stark war der Ausverkauf zunächst bei den US-Technologiewerten, die jahrelang die Gewinnerlisten angeführt hatten. Inzwischen gibt es aber kaum eine Branche, die nicht in den Abwärtssog hineingezogen worden ist. Die pauschalen Zölle treffen eben alle Exporteure. Die Aktientitel mancher Konzerne, die Produktionsstätten auf der ganzen Welt haben und so Zölle weitgehend vermeiden können, haben sich in den vergangenen Tagen vergleichsweise gut geschlagen. 

Was bedeutet der Kurseinbruch für die Realwirtschaft?

Die neuen Zölle der USA und die absehbaren Gegenzölle allein stellen schon ein enormes Handelshemmnis dar. Der Wertverlust der Aktienvermögen, sofern er denn Bestand hat, kann den negativen Effekt auf die Konjunktur verstärken. Wer sich Sorgen um seine Ersparnisse oder Altersvorsorge macht, der ist beim täglichen Konsum nicht mehr so spendabel.

Unternehmen dürften sich mit Investitionen zurückhalten, wenn die Aussichten dermaßen ungewiss sind. Marktexperte Molnar sagt: «Die Unternehmen werden vor diesem Hintergrund ihre Gewinnerwartungen herunterschrauben müssen, nach immer höherem Wachstum drohen nun einige Quartale, wenn nicht gar Jahre mit mageren Zahlen und trüben Aussichten.»

© dpa ⁄ Bernd Röder, dpa
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