Bereits vor dem Jahrestag am 7. Oktober wollen Menschen mit Kundgebungen und Demonstrationen an das Hamas-Massaker in Israel und den Gaza-Krieg erinnern. In Berlin und andernorts sind für das Wochenende zahlreiche Veranstaltungen angekündigt. Die Polizei stellt sich auf einen Großeinsatz ein.
Die Gewerkschaft der Polizei erwartet in der Hauptstadt eine «stadtweite, dynamische Lage». Das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) warnte vor einer Zunahme israelfeindlicher und antisemitischer Proteste. «Die aktuelle Lage birgt auch für bislang gemäßigte Akteure große Potenziale für Emotionalisierung, Polarisierung und Radikalisierung», sagte Präsident Thomas Haldenwang. Schwerpunkt der Proteste dürfte nach Einschätzung der Behörde Berlin sein.
Demonstrationen und Gegenkundgebungen
In der Hauptstadt wollen am Samstagnachmittag (15 Uhr) propalästinensische Demonstranten von Tempelhof durch Kreuzberg zum Brandenburger Tor laufen. «Ein Jahr Genozid – und die Welt schaut zu. Gegen Polizeigewalt» lautet der Titel der Veranstaltung. Eine Gegenveranstaltung «Wir stehen an der Seite Israels und der Polizei» ist ebenfalls angemeldet. Zudem gibt es einen proisraelischen Protestmarsch mit dem Titel «Gegen die antisemitische Internationale» (14 Uhr).
Am Sonntag demonstrieren erneut propalästinensische Gruppen gegen die Angriffe Israels, diesmal laufen sie von Kreuzberg bis zur Sonnenallee in Neukölln. Parallel versammeln sich Unterstützer Israels am Brandenburger Tor und am Bebelplatz. Geplant ist auch eine Trauer-Mahnwache für die vielen Todesopfer des Kriegs. Für den Tag sind in Stuttgart und München größere Kundgebungen gegen Antisemitismus angekündigt.
Vor einem Jahr am 7. Oktober 2023 hatten Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Gruppen mehr als 1.200 Menschen in Israel getötet und etwa 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Dies war der Auslöser für den Gaza-Krieg.