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Mutter ließ Tochter verhungern - lebenslang in Haft

Als der Corona-Lockdown in Frankreich beginnt, will eine 13-Jährige nicht aus dem Internat heim. Doch sie muss - und ihre Mutter wird sie wochenlang in einer Kammer einsperren. Das Kind verhungert.
Französische Polizei
Weil sie ihre 13-jährige Tochter verhungern ließ, ist eine Mutter in Frankreich verurteilt worden. © Patrick Seeger/dpa

Weil sie ihre 13-jährige Tochter verhungern ließ, ist eine Mutter in Frankreich zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Ein Gericht in Montpellier sprach die Frau der tödlichen Folter schuldig, wie französische Medien einstimmig berichteten. 

Sie hatte vor Gericht zugegeben, ihr Kind Amandine über Wochen hinweg nackt und abgemagert in einer Kammer eingesperrt zu haben. Auch der Partner der Frau wurde wegen unterlassener Fürsorge zu 20 Jahren Haft verurteilt.

Nur noch 28 Kilo schwer, Zähne und Haare verloren

Amandine war im August 2020 an Herzversagen und Sepsis gestorben. Zu seinem Todeszeitpunkt wog das 1,55 Meter große Mädchen nur noch 28 Kilogramm. Es hatte Zähne und Haare verloren, ein blaues Auge und entzündete Wunden am Körper. Die Mutter hatte das Kind in einer fensterlosen, verschlossen und videoüberwachten Kammer festgehalten.

Zunächst hatte die Frau ihre Schuld abgestritten. Vor Gericht gab sie dann zu, ihr Kind immer wieder bestraft und gequält zu haben. «Ich bin ein Monster», sagte sie.

Mädchen sagte vor Lockdown: «Ich werde sterben»

Mehrfach hatte Schulpersonal bei den Behörden wegen des Verdachts auf Misshandlung Alarm geschlagen. Vor Gericht erzählte eine Aufseherin des Internats, auf das Amandine zuletzt ging, dass das Mädchen immer wieder in der Schulkantine geklaut habe und auch bei warmem Wetter niemals kurzärmlig herumgelaufen sei, wie die Zeitung «Le Parisien» berichtete. Eine Klassenkameradin sagte Medienberichten zufolge: «Amandine weinte oft am Tag vor dem Wochenende, weil sie nicht zu sich nach Hause wollte.»

Als wegen der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 die Schließung der Schule verkündet wurde, sei das Mädchen zusammengebrochen, gab die Aufseherin vor Gericht an. Das Kind habe immer wieder zur ihr gesagt: «Ich werde sterben.» Während des Lockdowns habe die Schule dann nichts mehr von dem Mädchen gehört, danach sei es nicht zum Unterricht zurückgekehrt.

© dpa
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