Drei Männer sollen einen 26-Jährigen am U-Bahnhof Kottbusser Tor umgebracht haben. Die Staatsanwaltschaft Berlin erhebt Anklage gegen zwei der Männer im Alter von 18 und 23 Jahren. Der konkrete Vorwurf: gemeinschaftlicher heimtückischer Mord aus niedrigen Beweggründen. Das teilte die Staatsanwaltschaft mit. Die beiden Verdächtigen sitzen seit Juli in Untersuchungshaft, wie es hieß.
Ihnen wird vorgeworfen, im Juni auf einem unterirdischen Bahnsteig der U-Bahn-Linie U8 mit Messern und einem Reizstoffsprühgerät auf das spätere Opfer und dessen zwei Begleiter losgegangen zu sein. Sie kamen von der Seite und sollen den 26-Jährigen so «planmäßig abgelenkt haben».
Vorwurf: Geplante Ablenkung des Opfers
Von der anderen Seite soll dann der 18-Jährige dem Opfer mit einer Flasche auf den Kopf geschlagen und ihm, als er sich umdrehte, sofort «planmäßig und unvermittelt» mit einem Messer in die Brust und in die Flanke gestochen haben. Dabei wurde der Behörde zufolge das Herz des Mannes getroffen. Ein Notarzt konnte ihn nicht mehr retten, sodass er am Ort starb.
Die Staatsanwaltschaft sieht in dieser mutmaßlich geplanten Ablenkung Heimtücke. Das Motiv soll demnach Rache sein: Die Männer sollen sich am Vorabend um Geld gestritten haben. Das Todesopfer habe für den 23-Jährigen illegal mit Medikamenten gehandelt. Der dritte mutmaßliche Mittäter, ein 22-Jähriger, wurde von Zielfahndern der Berliner Polizei und griechischen Polizisten im September in Griechenland festgenommen. Er kam vor einen Berliner Ermittlungsrichter und sitzt seitdem in U-Haft.