Auf der Hitliste der größten Internet-Sicherheitsmängel stehen sie ganz oben: schlecht gewählte Passwörter. Dabei sind sie Deine Schlüssel zur digitalen Welt. Egal, ob fürs Onlinebanking, E-Mail-Konto, den heimischen WLAN-Zugang oder fürs Onlineshopping. Wir verraten Tipps, wie Du ein sicheres Passwort erstellst, verwaltest und wie Du es Dir noch leichter merken kannst.
Immer wieder gelangen sensible Nutzerdaten in falsche Hände. Das kannst Du zwar nicht rückgängig machen, aber dennoch vorbeugen. Schon indem Du für jedes Konto ein einzigartiges und sicheres Passwort nutzt, verringerst Du das Risiko erheblich. Es lohnt sich also, auf ein Kennwort wie „1234562” oder ein anderes generisches Passwort zu verzichten.
Wie Hacker Passwörter klauen
Dass Dein Passwort gehackt wird, kann mehrere Ursachen haben: Durch Datenlecks gelangen zum Beispiel immer wieder Nutzerdaten in die Hände von Kriminellen. Laut Schätzungen können mittlerweile Milliarden von Benutzerkonten betroffen sein. Ob das bei Deiner E-Mail-Adresse der Fall ist, kannst Du online beim HPI überprüfen. Und wenn Du schon dabei bist, solltest Du dringend die dazugehörigen Passwörter ändern.
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Eine weitere Möglichkeit zum Passwortklau sind spezielle Hackerprogramme, die zigtausende Einträge aus Wörterbüchern und Zahlenkombinationen austesten, um Nutzerdaten zu knacken. Als Gegenmaßnahme hilft hier nur ein gutes Passwort.
Eine dritte Möglichkeit sind sogenannte Phishing-Angriffe: Hier fordern gefälschte Webseiten oder E-Mails Dich dazu auf, die eigenen Login-Daten einzugeben, wobei sie dann abgegriffen werden.
Aber wie sieht ein sicheres Passwort im Idealfall aus? Wie lässt sich bei der Vielzahl an Anwendungen überhaupt noch der Überblick behalten? Und wie kann ich mir ein gespeichertes Passwort anzeigen lassen, falls ich es mal vergessen sollte? Unsere Tipps liefern Antworten auf die meisten Fragen.
1. Faustregel für ein starkes Passwort: je länger, desto besser
Ein sicheres Passwort sollte aus mindestens zwölf Zeichen bestehen und im Idealfall sogar noch länger sein. Warum? Ganz einfach, weil Passwörter mit zunehmender Zeichenlänge immer schwerer zu knacken sind. Und gerade bei selten verwendeten Kennwörtern, die Du nicht so oft eingeben musst, solltest du nicht mit Zeichen geizen. Expert:innen empfehlen bei Passwörtern übrigens eine Länge von 16 Zeichen.
2. Nutze die verfügbaren Ziffern und Sonderzeichen
Wenn der gewählte Onlinedienst oder die Anwendung keine Vorgaben beim Erstellen eines Passworts machen, kannst Du theoretisch alle verfügbaren Ziffern und Sonderzeichen dafür nutzen. In der Praxis und aus Sicherheitsgründen hat es sich bewährt, wenn ein Kennwort aus einer einzigartigen Kombination aus Groß- sowie Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen besteht.
3. Beispiele für ein schlechtes Passwort
Zeichen- oder Buchstabenfolgen wie „123456 …” oder „abcdefg …” sind ganz schlechte Ideen, wenn es um die Passwort-Sicherheit geht. Unglaublich, dass sie dennoch sehr häufig gewählt werden.
Zudem solltest Du auf Wörter verzichten, die in gleicher Schreibweise in einem Wörterbuch vorkommen. Und verzichte auch auf Begriffe oder Namen, die mit Dir persönlich in Verbindung stehen – Familiennamen, Telefonnummern oder Geburtsdaten, um nur einige Beispiele zu nennen.
4. Ändere Dein Passwort regelmäßig
Du sollst Deine Passwörter zwar nicht öfter als Deine Socken wechseln. In gewissen Abständen ist das Deiner Internetsicherheit aber sehr zuträglich. Besonders dann, wenn mal wieder das nächste Datenleck die große Nachrichten-Runde macht. Und auch sonst handelt es sich dabei um eine gute prophylaktische Maßnahme für mehr Datenschutz.
5. Nutze verschiedene Passwörter
Jeder Login, Account und jede Online-Anwendung sollte im Idealfall ein einzigartiges Passwort erhalten. Du nutzt ja auch nicht für jede Tür den gleichen Schlüssel. Wenn ein Kennwort dann doch in die falschen Hände gerät, bleibt der Schaden immerhin begrenzt. Und falls Dir das alles einfach zu viel Merkarbeit ist, kannst Du einen digitalen Passwort-Manager nutzen, der Dir bei der Verwaltung hilft (dazu später mehr).
6. Voreingestellte Kennwörter schnell ändern
Wenn Du Dich bei einem Dienst neu anmeldest, musst Du für die Erstanmeldung oft ein leeres oder temporäres Passwort verwenden. Da das auch Passwort-Diebe wissen und speziell diese Accounts angreifen, solltest Du Dein Kennwort nach dem ersten Login so schnell wie möglich ändern.
7. Halte Deine Passwörter unbedingt geheim
Ein Kardinalfehler ist es, Passwörter im Kalender oder auf einem Zettel in Deiner Brieftasche zu notieren. Auch auf Deinem Computer oder PC haben ungeschützte Dateien mit Passwörtern nichts zu suchen. Falls Du mal ein Kennwort via WhatsApp, E-Mail oder SMS verschicken willst: Lass es lieber sein!
8. Ein gutes Passwort erstellen und merken: Mit diesem Trick klappt es
Die gute alte Eselsbrücke ist immer noch die beste Möglichkeit, Dir Deine Passwörter zu merken. Das funktioniert so: Du denkst Dir einen leicht merkbaren Satz aus und nutzt jeweils nur die ersten Buchstaben der einzelnen Wörter für das Kennwort. Dabei kannst Du Zahlen mit einbauen und einzelne Satzzeichen als Sonderzeichen für das finale Passwort nutzen.
9. Kennwort generieren und in Firefox, Chrome & Co. speichern
Browser wie Firefox, Chrome & Co. bieten Dir die Möglichkeit, ein Passwort automatisch zu generieren. Außerdem können sie Zugangsdaten für Deine Logins zu speichern und automatisch einfügen. Ein generiertes Passwort ist aufgrund seiner Zufälligkeit, Länge und Kombination aus verschiedenen Sonderzeichen sehr sicher.
Allerdings ist das lokale Speichern und automatische Ausfüllen mit Vorsicht zu genießen: Obwohl zum Beispiel Firefox die Daten verschlüsselt speichert, können sie von jeder Person gelesen und genutzt werden, die Zugriff auf Deinen Computer hat.
10. Nutze ein Extra-Tool, um deine Passwörter zu verwalten
Wenn Du Dir Deine Zugangsdaten einfach nicht merken kannst, solltest Du einen Passwort-Manager wie zum Beispiel „KeePass” nutzen. Das sind Programme, die Passwörter und Benutzernamen mittels Verschlüsselung und eines komplexen Masterpassworts wie in einem Tresor verwahren.
Der Vorteil ist, dass Du Dir für alle Anwendungen nur noch ein einziges Kennwort merken musst. Das sollte dann aber auch besonders lang und sicher gewählt sein – denn Dein Passwort-Safe kann immer nur so sicher wie Dein Masterpasswort sein.
Im digitalen Universum Pflicht: sichere Passwörter
Du siehst: Im digitalen Universum geht Sicherheit vor. Und starke Passwörter, die Du Dir auch noch ganz leicht merken kannst, sind mit wenig Aufwand schnell erstellt. Den solltest Du Dir auch machen, denn wenn Du Opfer eines Datenklaus wirst, ist der Schaden wohl um einiges größer. Also beherzige nach Möglichkeit unsere Tipps, um online immer auf der sicheren Seite zu sein.
Was sind Deine besten Tipps für ein sicheres Passwort? Wir freuen uns, wenn Du unsere Liste in den Kommentaren ergänzen möchtest!
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