Ab dem 25. November schlägt wieder die Stunde der Schnäppchenjäger:innen. Schon jetzt werben viele Händler mit Rabatten an Black Friday und Cyber Monday. Die Shopping-Freude kann aber schnell verfliegen, wenn Anbieter nach der Zahlung keine Ware liefern oder bei Reklamation plötzlich nicht mehr erreichbar sind. Du willst diese Situation vermeiden? Erfahre, worauf Du achten solltest.
Fake-Shops erkennen: So schützt Du Dich vor Betrüger:innen
Durch den Run auf Schnäppchen während der Black Friday Week ist es möglich, dass Du auf gefälschte Webseiten und Online-Shops triffst. Selbst hochwertige Marken kennen das Problem, dass ihre Shops täuschend echt nachgebaut werden. Bei Fake-Shops gehst Du nach der Bezahlung entweder leer aus oder erhältst minderwertige, gefälschte Ware und natürlich kein Geld zurück. Ein hilfreiches Tool liefert die Verbraucherzentrale mit dem Fakeshop-Finder. Gib die URL des vermeintlichen Shops ein und warte auf die Ergebnisse des Tools.
Außerdem gibt es einige Tipps, mit denen Du gefälschte Shops von seriösen und Original-Anbietern unterscheiden kannst:
• Achte auf Gütesiegel: Die meisten seriösen Seiten sind zertifiziert und tragen ein Gütesiegel wie Trusted Shops. Da auch diese Logos gefälscht werden können, lohnt es sich, auf der Website des zertifizierenden Instituts zu prüfen, ob der Shop oder Anbieter tatsächlich dort gelistet ist.
• Wirf einen Blick ins Impressum: Deinen Gesamteindruck sollte ein vernünftiges Impressum mit mindestens einer Kontaktmöglichkeit abrunden. Ist eine Telefonnummer angegeben, kannst Du diese googeln, um herauszufinden, ob es sich um eine echte Hotline handelt. Ist das nicht der Fall, hältst Du Dich von dem Shop besser fern.
• Prüfe, ob der Online-Shop tatsächlich existiert: Google den Namen des Shops und des Betreibers. Hast Du mehrere Treffer von Shops, deren Seite nicht mehr aufrufbar ist, ist das ein Indiz, dass der Betreiber wohlmöglich bereits mehrere Fake-Shops hochgezogen und wieder geschlossen hat.
Wähle eine sichere Bezahlmethode mit Käuferschutz
Es ist ein gutes Zeichen, wenn der Shop eine Bezahlung auf Rechnung anbietet und ausdrücklich darauf hinweist, dass Du erst nach Erhalt der Ware bezahlen musst. Wenn Dir diese Option angeboten wird, Du im Bezahlvorgang dann aber doch zur Vorkasse gebeten wirst, solltest Du den Kauf abbrechen und keine weiteren Daten eingeben. Im Idealfall sollte der Online-Shop neben dem Kauf auf Rechnung auch die kostenlose Rücknahme und eine Geld-Zurück-Garantie anbieten. Eine ebenso sichere Alternative ist die Bezahlung per PayPal. Hier hast Du einen Käuferschutz, mit dem Du gegebenenfalls Dein Geld zurückbekommst. Dieses Versicherungsangebot gibt es auch für einige Kreditkarten.
Achte auf eine Verschlüsselung der Website
Schon beim Aufruf einer Website und spätestens bei der Eingabe persönlicher Daten solltest Du überprüfen, ob die Website verschlüsselt ist und Daten sicher übertragen werden. Das erkennst Du an der https-Einleitung der URL und an dem Schloss-Symbol in der Adresszeile des Browsers. Auch wenn die Internetadresse vom Namen des Shops abweicht, handelt es sich meist nicht um einen seriösen, vertrauensvollen Anbieter.
Bleib skeptisch bei zu günstigen Angeboten
Ähnlich perfide wie Fake-Shops sind gekaperte Accounts. Kriminelle verschaffen sich die Zugangsdaten etablierter Händler:innen, die zum Beispiel längere Zeit nicht mit ihrem Account im Amazon-Marketplace gearbeitet haben. Betrüger:innen stellen dann sehr hochwertige und gefragte Waren zu attraktiven Preisen online, liefern die bezahlte Ware aber nicht aus. Um Dich davor zu schützen, solltest Du bei besonders günstigen Angeboten skeptisch bleiben. Recherchiere auf Preisvergleich-Portalen, ob das Angebot realistisch ist oder selbst für Black Friday und Cyber Monday viel zu verlockend.
Lass Dich nicht von Fake-Bewertungen täuschen
Fake-Bewertungen sind auch auf etablierten Seiten wie Amazon keine Seltenheit. Skepsis ist angebracht, wenn Bewertungen sehr werblich, übertrieben schwärmerisch und lobend klingen. Ein weiterer Hinweis ist, wenn eine Person sehr viele ähnliche oder gleiche Artikel desselben Herstellers bewertet. Schau Dir am besten möglichst viele Bewertungen an, achte auf Auffälligkeiten wie Wiederholungen. Sowohl bei besonders vielen positiven Rezensionen als auch negativen Erfahrungsberichten könnte es sich um einen Fake-Shop handeln.
Ein Tool, mit dem Du Dir einen Überblick über Amazon-Bewertungen verschaffen kannst, ist Review Meta. Hier findest Du zum Beispiel heraus, bei welchen Anbietern besonders viele Bewertungen gekauft sind.
Nutze sichere Passwörter und schau hin, bevor Du sensible Daten angibst
Für die meisten Online-Shops benötigst Du ein Kundenkonto, auf dessen Profil Du Deine Bestell-, Versand-, und Kontodaten hinterlegst. All diese persönlichen Informationen sind für Cyber-Kriminelle wertvoll. Wenn Du einen neuen Account bei einem Dir noch unbekannten Online-Shop erstellst, solltest Du genau prüfen, ob es sich um einen seriösen Anbieter handelt. Starke Passwörter sind grundsätzlich Voraussetzung, um zu vermeiden, dass Deine Zugangsdaten ausgespäht werden.
Finger weg von Phishing-Mails mit Countdowns und Gewinn-Versprechen
Ein verbreiteter Trick, um Dich auf falsche Webseiten und Fake-Shops zu locken, sind Phishing-Mails. Wenn Du E-Mail von Anbietern erhältst, von denen Du noch nie zuvor gehört, geschweige denn je etwas gekauft hast, solltest Du die Mail gar nicht erst öffnen. Auch wenn die persönliche Anrede fehlt, der Betreff sehr reißerisch klingt oder Rechtschreibfehler aufweist, deutet das auf Phishing hin. Hast Du die Mail versehentlich trotzdem geöffnet, solltest Du keinen Link anklicken – erst recht nicht, wenn ein Countdown einen zeitnahen Ablauf eines Angebots suggeriert oder Gutscheine, Rabatte oder Gewinnspiele auf eine externe Seite locken wollen. Wie Du Phishing-Mails und andere Gefahren im Netz erkennst, haben wir unter anderem in unseren Goldenen Regeln der Internetnutzung für Kids zusammengefasst. Auch Vodafone bietet Cyber-Versicherungen, die Dich vor Hackern und Betrügern im Netz schützen.
Erste Hilfe bei Betrug: So gehst Du vor
Wenn Du üblicherweise mit Kreditkarte zahlst und auf Deinem Konto unbekannte Abbuchungen feststellst, solltest Du schnellstmöglich die Karte sperren lassen und die Buchung stornieren. Dafür kontaktierst Du Deine Bank oder das Kreditkartenunternehmen. Das geht zum Beispiel über die Notfallnummer des Kartenherausgebers, in vielen Fällen aber auch über die Banking- oder Kreditkarten-App oder über die App des jeweiligen Bezahldienstes wie PayPal oder Paydirekt/Giropay. Wichtig ist auch: Ändere umgehend Deine Passwörter für alle Online-Shops, für die Du Daten der betroffenen Bankverbindung oder Kreditkartennummer in Deinem Account oder beim Bezahlprozess eingegeben hast.
Die wichtigste Regel: Nimm Dir Zeit beim Online-Shopping und lass Dich nicht unter Druck setzen, weil Angebote vermeintlich nur begrenzt verfügbar sind. Das gilt natürlich nicht nur, aber vor allem am Black Friday und Cyber Monday. Die gute Nachricht: Viele Online-Anbieter verlängern ihre Sonderaktionen im Rahmen der „Black Friday Week” auf mehrere Tage, so dass Du Dir weniger Stress machen musst.
Bist Du auch schon mal auf Betrug beim Online-Shoppen hereingefallen? Schreib uns von Deinen Erfahrungen und wie Du Dich an Black Friday vor schwarzen Schafen schützt!
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