Im Osten Frankfurts laufen Pläne für einen großen Brückenneubau. So will die Deutsche Bahn sowohl die Deutschherrnbrücke nahe der Europäischen Zentralbank als auch den anschließenden Schlachthofbrückenzug zwischen Main und Südbahnhof durch neue Bauwerke ersetzen. «Beide Bauwerke sind bereits über 100 Jahre alt und nicht mehr instand zu setzen», teilte die Stadt mit. Der Baubeginn ist für das Jahr 2029 geplant.
Ziel sei, den Bahnverkehr geringstmöglich zu beeinflussen, hieß es. «Da die beiden Brückenzüge nicht nur für Frankfurt, sondern für den gesamtdeutschen Bahnverkehr von hoher Bedeutung sind, sollen die neuen Bauwerke nach Angaben der Bahn neben den bestehenden Brücken errichtet werden». Bis zu deren Fertigstellung würden die vorhandenen Brücken in Betrieb bleiben. Was im Anschluss mit der alten denkmalgeschützten Deutschherrnbrücke passiere, werde noch geprüft, sagte eine Sprecherin der Bahn.
Sportvereine von Bauprojekt betroffen
Die Deutschherrnbrücke müsse dringend erneuert werden, erklärte der Leiter Infrastrukturprojekte Mitte bei der Bahn-Tochter DB InfraGO, Gerd-Dietrich Bolte. «Gleichzeitig können wir diesen zentralen Schienenweg nicht mehrere Jahre lang sperren, ohne deutliche Auswirkungen im ganzen Bahnknoten Frankfurt und darüber hinaus zu erzeugen. Wir müssen die neue Brücke also parallel zum Bestand errichten.» Dass mit diesen Bauarbeiten stark in den Alltag der Menschen eingegriffen werden müsse, sei ihm bewusst.
Für den Neubau des betreffenden, rund 1,2 Kilometer langen Abschnitts wird den Angaben zufolge eine Logistikfläche in direkter Umgebung benötigt, auf der die Brücken vormontiert werden können. Laut der Stadt kommen hierfür die Mainwasen am Sachsenhäuser Mainufer als bestgeeignete Fläche in Betracht. Das bedeute, dass für die dort derzeit beheimateten Sportvereine ein neuer Standort gefunden werden müsse. Angestrebt werde nach jetzigem Stand eine dauerhafte Verlegung der Sportanlagen an den nahe gelegenen Kaiserlei in Offenbach.