Nach dem Ende der Friedenspflicht haben in der Metall- und Elektroindustrie Nordrhein-Westfalens erste Warnstreiks begonnen. In Eschweiler kamen Beschäftigte zu einem «Warnstreikfrühstück» zusammen, wie Martin Peters von der IG Metall Düren-Stolberg auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur sagte. An der Versammlung würden sich schätzungsweise über 300 Beschäftigte aus 17 Betrieben beteiligen. «Zudem bleiben viele Beschäftigte zu Hause, um zu streiken», betonte er. Die Gewerkschaft hatte NRW-weit für Dienstag in insgesamt 129 Betrieben zu Warnstreiks aufgerufen. Im Vorfeld rechnete die IG Metall NRW mit insgesamt mehr als 10.000 Teilnehmenden.
Die ersten Warnstreiks hatten einer Ankündigung zufolge bereits kurz nach Mitternacht beginnen sollen, unter anderem in Schloss Neuhaus, Bielefeld, Wuppertal und Köln. Später am Tag waren weitere Aktionen etwa in Duisburg, Lengerich und Dortmund geplant. Allein fünf Warnstreikaktionen wurden an den Ford-Werken in Köln angekündigt.
Bisheriger Tarifvertrag lief bis Ende September
Die IG Metall fordert in der laufenden Tarifrunde 7 Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Die Metallarbeitgeber haben 3,6 Prozent in einem Zeitraum von 27 Monaten angeboten. Der bisherige Tarifvertrag hatte eine Laufzeit von 16 Monaten und war Ende September ausgelaufen.
In der nordrhein-westfälischen Metall- und Elektroindustrie sind rund 700.000 Menschen beschäftigt, bundesweit insgesamt rund 3,9 Millionen. Die Tarifverhandlungen werden regional geführt. Die Arbeitgeber und Gewerkschaften der jeweiligen Tarifbezirke stimmen sich jedoch ab. In NRW haben sich Arbeitgeber und Gewerkschaft für diesen Donnerstag zur dritten Verhandlungsrunde in Neuss verabredet. Die Gewerkschaft will auch für Mittwoch und Donnerstag zu Warnstreiks aufrufen.