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Kampagne «Identify Me»: Hinweise zu toten Frauen gesucht

Die Verbrechen liegen teils Jahrzehnte zurück: 2023 startete eine internationale Kampagne, um tote Frauen zu identifizieren. Diese wird nun ausgeweitet. Auch zwei Fälle aus Hessen sind dabei.
Bundeskriminalamt
Cold Cases beschäftigen die Ermittler auch nach Jahrzehnten. (Symbolbild) © picture alliance / Fredrik von Erichsen/dpa

Die internationale Fahndungskampagne «Identify Me» zur Aufklärung von Cold Cases im Zusammenhang mit nicht identifizierten Frauen wird ausgeweitet. Dabei rufen Interpol und sechs europäische Länder zu Hinweisen in insgesamt 46 ungeklärten Kriminalfällen, wie das Bundeskriminalamt in Wiesbaden mitteilte. «Die meisten dieser Frauen wurden entweder ermordet oder sind unter zweifelhaften oder ungeklärten Umständen gestorben», hieß es. Die Fälle liegen mitunter Jahrzehnte zurück.

Ursprünglich war «Identify Me» im Mai vergangenen Jahres mit dem Ziel gestartet, 22 tote Frauen zu identifizieren, darunter sechs Frauen, die in Deutschland gefunden worden waren. Bislang gingen zu den 22 Fällen rund 1.800 Hinweise aus der Öffentlichkeit ein. «Nun wird die Kampagne um weitere 25 ungeklärte Fälle ausgeweitet», hieß es. Die Fälle stammen aus Belgien, Deutschland und den Niederlanden sowie aus den neu teilnehmenden Ländern Frankreich, Italien und Spanien. 

«Mit dem erneuten Fahndungsaufruf erhofft sich die Polizei entscheidende Hinweise aus der Bevölkerung, die zur Identifizierung der unbekannten Frauen beitragen. Da ein Großteil der Fälle mutmaßlich internationale Bezüge hat, ist die Kampagne länderübergreifend aufgesetzt», erklärte das BKA. Unmittelbar nach Start der Kampagne sei bereits eine Frauenleiche identifiziert worden, dabei handle es sich um eine Britin, deren Leiche 1992 in Belgien gefunden worden war. 

Boxerin Halmich: «Wir geben nicht auf»

In Deutschland wird «Identify Me» unter anderem von Boxweltmeisterin Regina Halmich und ZDF-Sportmoderatorin Katrin Müller-Hohenstein unterstützt. «Noch wissen wir nicht, wer ihr seid, aber wir haben euch nicht vergessen. Wir geben nicht auf, euch eure Namen zurückzugeben und euch würdig zu bestatten. Gerechtigkeit ist keine Frage der Zeit», erklärte Halmich. 

Zu den deutschen Cold Cases zählen auch zwei Fälle aus Hessen. So hoffen die Behörden mehr als 23 Jahre nach dem Fund einer Frauenleiche in Frankfurt auf neue Hinweise zum Tathergang. Die schätzungsweise 15 bis 16 Jahre alten Jugendliche war im Juli 2001 im Stadtteil Nied im Main gefunden worden, wie die Frankfurter Staatsanwaltschaft und das Hessische Landeskriminalamts (HLKA) gemeinsam miteilten. Laut den Angaben war sie verpackt und mit einem Sonnenschirmständer beschwert. Die Ermittler gehen von einem Tötungsdelikt aus. 

Tote Frau seit 35 Jahren nicht identifiziert

Unklar ist auch die Identität einer Toten aus Mittelhessen. 1989 war eine unbekannte Frauenleiche in einem stillgelegten Steinbruch südlich von Wetzlar gefunden worden. «Sie ist wahrscheinlich südostasiatischer Herkunft, vermutlich aus Thailand. Die Frau wurde aller Voraussicht nach Opfer eines Gewaltverbrechens», hieß es. 

© dpa
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