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Ackermann: Museen brauchen mehr Internationalität

Sie ist eine international geschätzte Museumschefin. An der Spitze von Sachsens staatlichen Kunstsammlungen managte Marion Ackermann große Krisen - und testete dennoch Neues.
Christian Striefler
Nach Überzeugung der Kunsthistorikerin brauchen Museen eine einheitliche Haltung, einen «eigenen starken Kompass». (Archivbild) © Robert Michael/dpa

Deutschlands Museen müssen nach Ansicht der scheidenden Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, Marion Ackermann, an ihrer Internationalität arbeiten. Sie sollten «da noch stärker und vielleicht ein bisschen freier agieren», sagt die renommierte Kulturmanagerin, die im Sommer als Präsidentin die Leitung der Stiftung Preußischer Kulturbesitz übernimmt. «Wir müssen uns der Welt stellen und zu Menschen im Kulturbereich international enge Beziehungen aufbauen, selbst in problematischen Systemen.» 

«Kultur abzuschotten ist der falsche Weg.» 

Für Ackermann beinhalten die in Deutschland bewahrten Sammlungen auch die Verpflichtung, diese jahrhunderte- oder jahrtausendealten Kulturen fortleben zu lassen, Kultur als Botschafter einzusetzen, auch indem persönliche Verbindungen genutzt werden. «Es gibt keine monolithischen Kulturen. Kultur abzuschotten ist der falsche Weg.» Sie sei nie in Isolation entstanden, «sondern im Prozess des Dazwischen, in Adaption, Aneignung, Abstoßung, Reflexion», in kreativen Prozessen. «Deshalb müssen wir uns mit der ganzen Welt verbinden, unabhängig von Systemen wie in Amerika, China oder Korea.»

Ackermann: Wandel der Museen positiv gestalten

Die Museen sieht Ackermann in einem «extremen Wandel». Das sei an sich positiv. «Aber es ist eine sehr gefährliche Zeit; von selbst passiert hier nichts.» Die Kultureinrichtungen müssten den Veränderungen angepasst werden. «Es braucht eine Neuverortung, auch im Verhalten gegenüber ethischen Fragen, in der Bildung, zu digitaler Kunst», sagt sie. «Da müssen wir noch einmal einen großen Schritt nach vorn wagen.»

Nach Überzeugung der Kunsthistorikerin brauchen Museen eine einheitliche Haltung, einen «eigenen starken Kompass», der intern gemeinsam erarbeitet und permanent diskutiert wird. Der Weg zu einem solchen ethischen Kodex sei ein demokratischer Prozess, spricht sie aus der Dresdner Erfahrung in dem Verbund mit 15 Museen. «Kultur ist demokratischer geworden, das politische Umfeld aber komplexer. Als Institution muss man sich diesen öffentlichen Konflikten stellen.» Und Ackermann ist ein Fan großer Loyalität im Innern. «Das bedeutet nicht, dass alle einer Meinung sind, aber dass man fair bleibt.» Da macht ihr die Unerbittlichkeit der Auseinandersetzung Sorge.

Verborgenes entdecken: Archiv als «eine neue Idee von Museum»

Für die Frau, die demnächst an der Spitze von Deutschlands mächtigster Kulturinstitution steht, ist ein Museum auch Archiv. «Ausstellungen sind nur ein Teil des Ganzen, ein anderer sehr wichtiger Teil ist die Forschung, und dabei vor allem auch die künstlerische Forschung», sagt Ackermann. Es gehe nicht nur darum, die Hauptwerke zu zeigen und der Rest sei immer im Depot, «sondern eine größere Durchlässigkeit zu ermöglichen, die Sammlung auch als Archiv zu begreifen, unbekannte Geschichten ans Licht zu holen, Verborgenes zu entdecken». Das 2024 eröffnete Dresdner Archiv der Avantgarden (ADA) sei so «eine neue Idee von Museum».

© dpa
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