Am Jahrestag des Terrorangriffs der islamistischen Hamas auf Israel haben auch in Niedersachsen und Bremen viele Menschen den Opfern des Massakers gedacht und bei Demonstrationen ihre Solidarität bekundet. Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil sagte in einer Mitteilung, der 7. Oktober sei ein Einschnitt für Israel, den Nahen Osten und die ganze Welt gewesen. «Der Überfall der Hamas war ein brutales Verbrechen und es dauert bis heute an. Meine Gedanken sind bei denjenigen, die um ihre Angehörigen und Freunde trauern, und bei denen, die sich seit einem Jahr um das Leben der verschleppten Geiseln sorgen und für eine Freilassung und Rückkehr kämpfen.»
Am 7. Oktober 2023 hatten Terroristen der radikal-islamistischen Hamas und anderer Gruppen mehr als 1.200 Menschen in Israel getötet und etwa 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Dies war der Auslöser für den bis heute andauernden Gaza-Krieg. Weltweit stieg die Zahl antisemitischer Vorfälle.
Weil sagte weiter, Israel habe das Recht zur Selbstverteidigung. Er denke an diesem Tag auch an viele unschuldige Opfer in Gaza und im Libanon, an geflüchtete Menschen und an die Geiseln der Hamas. «Diejenigen Stimmen, auf die wir alle am meisten hören sollten, sind die Angehörigen der Geiseln. Sie flehen darum, die Kämpfe einzustellen und die Gewalt zu beenden», sagte Weil. Die sei die Grundlage für eine Chance auf Frieden.
Gedenken und Demonstrationen an mehreren Orten
In Hannover zeigten Menschen Solidarität mit Israel und Palästina. Bei einer Versammlung zur Solidaritätsbekundung mit Israel kamen auf dem Opernplatz nach Polizei-Angaben rund 140 Menschen zusammen. Bei einer propalästinensischen Kundgebung, unweit entfernt, versammelten sich laut den Beamten zeitweise bis zu 180 Menschen.
In Bremen gab es eine Kundgebung und Mahnwache der Deutsch-Israelischen Gesellschaft unter dem Titel «Nie wieder!» am Marktplatz. Dort kamen laut Polizei rund 450 Menschen zusammen. Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) sagte in einer Rede, Israel habe jedes Recht, sich und seine Bürger gegen Terrorangriffe zu verteidigen. «Natürlich kann und darf auch die Politik Israels kritisiert werden. Wer aufmerksam die Zeitungen liest, wer aufmerksam die Reden verschiedenster Politikerinnen und Politiker hört, der wird gewiss keinen Mangel an Kritik an Israel finden.» Hetze gegen Israel und Juden sei hingegen unerträglich.
Auch in Göttingen, Braunschweig, Osnabrück und Wilhelmshaven waren Gedenkveranstaltungen und Mahnwachen geplant. Bereits am Sonntag hatten sich in Oldenburg nach Angaben der Veranstalter rund 300 Menschen auf dem Julius-Mosen-Platz in der Innenstadt versammelt, um bei einer Kundgebung ihre Solidarität mit Israel zum Ausdruck zu bringen.