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Frankfurter Hauptbahnhof noch viele Jahre Baustelle

Mehr als eine Milliarde Euro fließt in die Modernisierung des Hauptbahnhofs in Frankfurt. Das Gebäude aus dem 19. Jahrhundert hat seine Kapazitätsgrenze erreicht.
Umbau Hauptbahnhof Frankfurt
Umbau Hauptbahnhof Frankfurt
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Umbau Hauptbahnhof Frankfurt
Umbau Hauptbahnhof Frankfurt

Neuer Lichthof in der Eingangshalle, modernisierte Ladenpassage und ein umgestalteter Vorplatz: Der Frankfurter Hauptbahnhof wird noch viele weitere Jahre Baustelle sein. Bis zu einer halben Million Menschen durchströmen das Gebäude täglich. Für sie spürbar sind derzeit vor allem die Umbauten im ersten Untergeschoss, der B-Ebene. Wo früher Kosmetikartikel verkauft wurden, sind nun Bauarbeiter am Werk. 

Ziel ist ein heller und freundlicher Durchgangsbereich von den Zügen zur U- und S-Bahn sowie zur Stadt, wie Bauingenieurin Katja Maaser sagt, die den Bahnhofsumbau leitet. Ein Teil der ehemals mit dunklen Ecken und Angsträumen gespickten Passage ist fertiggestellt, er wurde zur Fußball-Europameisterschaft geöffnet. Nächstes Jahr sollen hier die ersten Läden einziehen. Die anderen rund 70 Prozent der ehemaligen B-Ebene sind noch abgesperrt.

Entkernung hinter Trennwänden

Hinter den Trennwänden läuft die Entkernung. In dem riesigen, dunklen Raum stehen noch Reste der früheren Ladenfassaden. Asbest und andere Schadstoffe müssen derzeit aufwendig entfernt und entsorgt werden, wie Maaser erklärt. Lagerflächen für die Baustelle belegen einen Teil des Bahnhofvorplatzes. Ein Bauaufzug wird an einer Stelle betrieben, wo früher eine Rolltreppe in die Tiefe führte. 

Bis zu 1,2 Milliarden Euro fließen in insgesamt 17 Maßnahmen, die der «Masterplan Frankfurt Hauptbahnhof» vorsieht. Das bedeutet auch in den kommenden Jahren Baustelle nach Baustelle in dem 1888 eröffneten Gebäude. Wichtigstes Anliegen bei der Planung und Koordination sei, dass der laufende Betrieb des Hauptbahnhofs verlässlich aufrechterhalten bleibt, betont Maaser.

Die B-Ebene soll bis zum Jahr 2027 fertig sein. In der Mitte der großen Eingangshalle soll zusätzlich ein Atrium entstehen, das Blick und Weg frei machen soll zur neuen Ladenpassage darunter. Erste Vorarbeiten dazu sind für kommendes Jahr geplant, die Fertigstellung für das Jahr 2030.

Dichter Zeitplan bis in die 2030er Jahre

Weitere Arbeiten sind für die nächsten Jahre fest eingeplant: Vor dem Hauptbahnhof will die Stadt Frankfurt die Straßenbahn-Haltestelle viergleisig ausbauen. Für den Bau eines neuen Ver- und Entsorgungszentrums muss der Nordflügel des Gebäudes vorübergehend abgetragen werden. Auch ein weiteres Gleis soll entstehen. Kommt dann der neue Fernbahntunnel mit zusätzlichem Tiefbahnhof, bedeutet dies eine weitere Baustelle im Süden des Hauptbahnhofs. 

Auch auf den Bahnsteigen selbst wird gearbeitet, wenn auch in viel kleinerem Rahmen. Bänke, Automaten und Vitrinen wurden auf bisher drei Mittelbahnsteigen umgestellt, um mehr Platz zu schaffen. Ziel sei auch, kurze Umsteigezeiten zu ermöglichen, sagt Bahnhofsmanagerin Melanie Kühner. Untersuchungen hätten gezeigt, dass es sich hier um Engstellen handele, die den Strom an Reisenden aufhalten. 

«Anlage an der Kapazitätsgrenze»

Da mit steigenden Fahrgastzahlen gerechnet werde, müsse immer wieder geprüft werden, wie die Reisenden möglichst bequem und ungehindert ihre Wege durch den Hauptbahnhof finden können. «Fakt ist, die Anlage ist heute schon an der Kapazitätsgrenze», macht Kühner deutlich. Reaktion darauf sei die laufende, umfangreiche Modernisierung.

Trotz der vielen Baustellen den Betrieb aufrechtzuerhalten, nennt auch Kühner eine große Herausforderung. Wegen Bauarbeiten am Nordbau genannten Teil des Hauptbahnhofs muss kommendes Jahr nicht nur ein Teil der Schalterhalle gesperrt, sondern auch die große Reisendeninformation in der Mitte des Querbahnsteigs mit Infotafel weichen. 

Auch in diesem Fall sei es wichtig, einen für alle nachvollziehbaren Ersatz zu schaffen, sagt Kühner. So wird es künftig voraussichtlich zwei neue Anlaufpunkte geben, an denen Reisende Auskunft erhalten, einen links und einen rechts vom bisherigen Standort.

© dpa
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