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Empörung um Gedenkvorgaben für Hamburger Schulen

Sie wollten keine großen Gesten zum Jahrestag des Überfalls der Hamas auf Israel: Das Landesinstitut für Lehrerbildung hat versucht, Gedenkfeiern an Schulen zu verhindern. Jetzt ist die Empörung groß.
Jahrestag 7. Oktober 2023 – Hamburg
An Hamburgs Schulen sollte es nach Ansicht des zu Hamburgs Schulbehörde gehörenden Landesinstituts für Lehrerbildung und Schulentwicklung (LI) keine Gedenkveranstaltungen zum Jahrestag des Hamas-Überfalls auf Israel geben. © Fabian Bimmer/Reuters/Pool/dpa

Große Empörung um das Gedenken an die Opfer des Hamas-Überfalls in Israel an Hamburgs Schulen: Das zur Schulbehörde gehörende Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung (LI) hat offensichtlich versucht, Gedenkfeiern an den Schulen zum Jahrestag des Hamas-Überfalls zu unterbinden. In einem Schreiben an alle Lehrkräfte zum 7. Oktober, das die «Bild»-Zeitung veröffentlichte, heißt es: «Verzichtet auf große Gesten wie Schweigeminuten, Aufforderungen zur Trauer oder Empathie. Verzichtet auch auf das gemeinsame Schauen von Reportagen.»

CDU-Opposition hält das Vorgehen für einen Skandal

Für die CDU-Opposition in der Hamburgischen Bürgerschaft ein Skandal, auch FDP und AfD sind empört. Selbst die Schulbehörde zeigt sich irritiert. Die Behörde habe von dem Schreiben nichts gewusst und distanzierte sich auch von dessen Inhalt, sagte ein Sprecher der Zeitung. «Wir sind im Gegenteil der Meinung, dass Schweigeminuten und andere Formen des Trauerns ermöglicht werden müssen.» Der Brief werde jetzt inhaltlich und formell aufgearbeitet sowie dienstrechtlich und aufsichtlich bewertet.

In dem Schreiben des Landesinstituts heißt es, viele Schülerinnen und Schüler seien von den Vorgängen in Israel, in Gaza oder im Libanon direkt oder indirekt betroffen und emotional involviert. «Es ist daher wichtig, dass wir in der Schule für diese Betroffenheit Raum geben», heißt es in dem Schreiben. Dabei solle es aber nicht um Sachinformationen gehen, um Richtig oder Falsch. Stattdessen sollten Lehrkräfte Raum für Emotionen bieten.

«1.000 Kraniche der Hoffnung» falten statt Schweigeminuten 

Beispielsweise könnten alle gemeinsam «1.000 Kraniche der Hoffnung» falten. Einer Legende zufolge bekommt einen Wunsch erfüllt, wer 1.000 Kraniche aus Papier faltet. Denkbar wäre auch, an einem Baum auf dem Schulgelände Wünsche der Hoffnung zu befestigen. Oder die Schülerinnen und Schüler könnten aufschreiben, was sie persönlich beschäftigt. Diese Texte sollten dann in gemeinsame Kartons der Trauer gelegt und vertraulich verschlossen werden, empfahl das LI. 

CDU-Fraktionschef Dennis Thering sagte, Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) spreche immer davon, dass Antisemitismus in Hamburg keinen Platz habe und von Solidarität mit Jüdinnen und Juden. «Das scheint aber bei den Schulen und in seinem Senat schon nicht mehr zu gelten.» Hier werde in vorauseilendem Gehorsam ein Thema vermieden, weil es Konfliktstoff bergen könnte. «Wenn die Schulsenatorin (Ksenija Bekeris/SPD) wirklich so ahnungslos ist, wie sie gerade tut, ist das erschreckend und zeigt, dass sie ihre Behörde nicht im Griff hat.» 

FDP: Judenhass zurückdrängen und Falschinformationen entlarven

Die Hamburger FDP-Bundestagsabgeordnete Ria Schröder forderte Bekeris auf, dafür Sorge zu tragen, «dass an Hamburger Schulen eine faktenorientierte Bildung stattfindet, Falschinformationen entlarvt werden und Judenhass zurückgedrängt wird». Das Mindeste sei dabei eine Einladung des Antisemitismusbeauftragten Stefan Hensel an alle Hamburger Schulen. AfD-Fraktionsvize Alexander Wolf forderte Aufklärung von Bekeris.

© dpa
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