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Ecstasy in Champagnerflasche - Tatverdächtiger in U-Haft

Im Februar 2022 stirbt ein Restaurantbesucher in Weiden, nachdem er vermeintlich Champagner getrunken hatte. Tatsächlich befand sich in der Flasche Ecstasy. Nun sitzt ein Tatverdächtiger in U-Haft.
Landgericht und Staatsanwaltschaft Weiden
Im Fall einer mit Ecstasy gefüllten Champagnerflasche in einem Lokal in der Oberpfalz ist laut Staatsanwaltschaft ein dringend tatverdächtiger Mann verhaftet worden. © Daniel Karmann/dpa

Es sollte ein fröhlicher Abend werden, er endete katastrophal: Acht Restaurantbesucher trinken aus einer vermeintlich mit Champagner gefüllten Flasche, dann brechen sie zusammen. Einer stirbt. In der Flasche hatte sich flüssiges Ecstasy befunden. Knapp drei Jahre nach dem Vorfall in Weiden in der Oberpfalz teilt die Staatsanwaltschaft mit: Ein Mann sitzt in Untersuchungshaft. Der 45-jährige Niederländer sei dringend tatverdächtig, Besitzer des Rauschgiftes gewesen zu sein.

Gegen den Mann werde wegen fahrlässiger Tötung, fahrlässiger Körperverletzung sowie wegen bandenmäßigen Drogenhandels ermittelt. Aus seiner Obhut heraus sollen die Flaschen in die Hände Dritter geraten sein, die sie dann weiterverkauften.

Der Tatverdächtige sei im Juni in den Niederlanden festgenommen und im September nach Deutschland überstellt worden. Er befinde sich in einer Justizvollzugsanstalt in Bayern in Untersuchungshaft.

Suche nach möglichen Mittätern

Die Ermittlungen von Staatsanwaltschaft und Hauptzollamt München dauerten an, insbesondere auch mögliche Mittäter betreffend, hieß es.

Der Tatverdacht gegen einen im November 2023 ebenfalls aus den Niederlanden ausgelieferten Polen habe sich dagegen nicht erhärtet, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Der Mann sei aus der Untersuchungshaft entlassen worden.

In der Nacht zum 13. Februar 2022 hatten in einem Restaurant in Weiden acht Menschen aus einer Champagnerflasche getrunken, die jedoch mit dem flüssigen Ecstasy-Wirkstoff MDMA gefüllt war. Ein 52 Jahre alter Mann starb. Sieben Gäste wurden verletzt, manche lebensgefährlich. 

Mehrere Flaschen entdeckt

Wenige Tage später gab es einen ähnlichen Vorfall in den Niederlanden, bei dem vier Menschen verletzt wurden. Später wurden in Deutschland weitere mit dem Rauschgift versetzte Flaschen entdeckt.

Der in die Flaschen gefüllte Stoff ist hochgefährlich. Das Bundesamt für Verbraucherschutz hatte in der Folge eine Warnung ausgesprochen. Sollte bei Champagnerflaschen der Inhalt nicht perlen und eine rötlich-braune Farbe sowie Anisgeruch haben, sollte nicht davon getrunken werden: «Probieren Sie nichts.» Selbst das Schmecken ohne Schlucken könnte zu ernsthaften Gesundheitsproblemen führen. «Die Einnahme eines kleinen Schlucks kann tödlich sein», hieß es in der Warnung.

© dpa
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