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Dutzende Tote und Vermisste nach Taifun in Vietnam

Seit Jahrzehnten gab es keinen Tropensturm in Vietnam, der so heftig war wie dieser: Super-Taifun «Yagi». Er richtete große Zerstörung an. Mit den Folgen wird das Land noch lange zu kämpfen haben.
Taifun «Yagi» in Vietnam
Taifun «Yagi» in Vietnam
Taifun
Taifun «Yagi» in Vietnam
Taifun
Taifun «Yagi» in Vietnam
Taifun «Yagi» in China

Heftige Regenfälle, Überschwemmungen, Erdrutsche und gar ein Brückeneinsturz: Das Ausmaß der Zerstörung nach Super-Taifun «Yagi» wird in Vietnam inzwischen klarer. Die Zahl der Toten infolge des heftigsten Tropensturms seit Jahrzehnten ist in dem südostasiatischen Land auf mindestens 87 gestiegen. Außerdem gelten 64 Menschen als vermisst, wie örtlich Behörden am Dienstag mitteilten. 

Unter den Vermissten sind laut Behörden auch acht Menschen, nach denen seit dem Einsturz einer vielbefahrenen Brücke nördlich der Hauptstadt Hanoi gesucht wird. Sie führte über den Roten Fluss, der sich im Zuge des Unwetters in einen reißenden Strom verwandelt hatte. Mehrere Lastwagen, Autos und Motorräder waren örtlichen Medienberichten zufolge am Montagmorgen in die Tiefe gerissen worden. 

Was war passiert?

Der Super-Taifun «Yagi» hatte am Wochenende 15 Stunden in Vietnam gewütet, vor allem im Norden, nachdem er zuvor über Teile Chinas gefegt war. Die chinesische Wetterbehörde stufte den Sturm als den stärksten Herbsttaifun ein, der seit 1949 auf das chinesische Festland getroffen sei. In der Volksrepublik kamen mindestens vier Menschen ums Leben, Dutzende wurden verletzt. In Vietnam sprach das Nationale Zentrum für hydrometeorologische Vorhersagen vom stärksten Sturm seit 30 Jahren.

Die Zerstörung ist enorm

Laut Katastrophenschutz wurden 46.000 Häuser im Norden des Landes zerstört, die Dächer zahlreicher Geschäfte, Wohnhäuser und Schulen weggeweht, Hunderttausende Bäume in mehreren Provinzen entwurzelt. Außerdem starben den Angaben zufolge etwa 700.000 Nutztiere, darunter vor allem Geflügel und Vieh. Überdies gingen 85 Schiffe im aufgewühlten Meer unter. Nahezu 150.000 Hektar Reisfelder seien überschwemmt und fast 1.600 Fischgründe zerstört worden. Mehrere Flughäfen hatten am Wochenende zeitweise den Betrieb eingestellt. 

Bergungs- und Hilfsmaßnahmen dauern an. In einigen Gebieten waren Menschen von Fluten eingeschlossen. Auch der Rote Fluss, der durch Hanoi fließt, sei an mehreren Stellen über die Ufer getreten, weshalb Straßen gesperrt werden und rund 500 Familien am Dienstag ihre Häuser verlassen mussten. In vielen Gegenden in Nordvietnam fiel weiter Starkregen, weshalb Behörden vor Erdrutschen und Sturzfluten warnten. Am Mittwoch wurden für Teile des Landes heftige Regenfälle erwartet. 

Tropische Wirbelstürme entstehen über warmem Ozeanwasser. Die zunehmende Erderwärmung erhöht die Wahrscheinlichkeit starker Stürme.

 

 

 

 

© dpa
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