An einem Gedenkmarsch zum Jahrestag des Hamas-Terrorangriffs auf Israel haben sich in Düsseldorf zahlreiche Menschen beteiligt. Mehrere Gruppen und Vereine, darunter der Jüdische Studierendenverband NRW und die Jüdische Gemeinde, hatten zum «Marsch des Lebens» (Run for their lives) aufgerufen. Die Polizei sprach am Nachmittag von knapp 1000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern.
«Mit unserem Gedenkmarsch erinnern wir an die über 1.200 Menschen, die am 7. Oktober 2023 im Süden Israels von Terroristen brutal ermordet wurden – in Kibbuzim, Ortschaften und auf einem Musikfestival», hatte die Jüdische Gemeinde im Vorfeld mitgeteilt. Man wolle mit dem Marsch auch die sofortige Freilassung der Geiseln in Gaza fordern.
Ministerium: 21 Versammlungen am Montag
Am Sonntagmorgen waren dem NRW-Innenministerium für den Tag insgesamt sieben Versammlungen bekannt, bei denen es thematisch um den Nahost-Konflikt gehen sollte. Versammlungen waren demnach auch in Bonn, Köln und Münster geplant. An zwei Versammlungen in Köln, die eine propalästinensisch, die andere proisraelisch, beteiligten sich laut Polizei insgesamt mehrere hundert Personen. Für Montag sind bei den Polizeibehörden laut Ministerium mindestens 21 Versammlungen zum Nahost-Konflikt angemeldet, unter anderem in Dortmund, Bielefeld und Bonn.
Vor einem Jahr, am 7. Oktober 2023, hatten Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Gruppen mehr als 1.200 Menschen in Israel getötet und etwa 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Dies war der Auslöser für den Gaza-Krieg, in dem nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde bisher rund 42.000 Palästinenser getötet wurden, etwa ein Drittel davon Kinder und Jugendliche.
Bereits am Samstag hatte es in Düsseldorf eine propalästinensische Demo gegeben, an der laut Polizei mehr als 1.000 Menschen teilnahmen. Die Veranstaltung sei insgesamt friedlich verlaufen, sagte ein Polizeisprecher. Es seien allerdings mehrere Anzeigen gefertigt worden unter anderem wegen Pappschildern mit strafrechtlich relevanten Aufschriften. Außenstehende erhielten Anzeigen, weil sie Versammlungsteilnehmer beleidigt haben sollen.