Bei den schweren Überschwemmungen im Süden Brasiliens sind bislang mindestens 78 Menschen ums Leben gekommen. Zudem gebe es nach tagelangem Regen 175 Verletzte und mehr als 100 Vermisste, teilte der Zivilschutz des südamerikanischen Landes mit. Von dem Hochwasser seien etwa 850.000 Einwohner in 340 Ortschaften des Bundesstaates Rio Grande do Sul betroffen. In den meisten von ihnen wurde der Notstand ausgerufen.
In der Regionalhauptstadt Porto Alegre habe der Guaíba, ein Zusammenfluss mehrerer Flüsse, mit 5,28 Metern den höchsten Wasserstand seit 1941 erreicht, meldeten örtliche Medien. In nur zehn Tagen sei in dem an Argentinien und Uruguay grenzenden Bundesstaat so viel Regen gefallen wie sonst in drei Monaten. Dies sei auch eine Folge des Klimawandels, wurden Meteorologen zitiert.
Aus Angst vor Einbrüchen und Plünderungen trauten sich viele Einwohner nicht, ihre Häuser zu verlassen. «Die vergangenen Tage waren sehr beängstigend. Ich kann die ganze Nacht nicht schlafen. Vor dem Haus gehen seltsame Gestalten um», sagte eine 27-jährige Anwohnerin dem Portal «UOL». Um Menschen aufzufinden, die von der Außenwelt abgeschnitten worden seien, setze die Luftwaffe auch Drohnen ein, berichtete die brasilianische Nachrichtenseite «G1».
Brasiliens Staatspräsident Luiz Inácio Lula da Silva war am Sonntag bereits zum zweiten Mal in das betroffene Gebiet gereist. Er sprach von einer der größten Überschwemmungen in der Geschichte des Landes und sagte weitere Hilfen zu.