Bei den schweren Überschwemmungen im Süden Brasiliens ist die Zahl der Todesopfer auf mindestens 90 gestiegen. Zudem gebe es 361 Verletzte und mehr als 100 Vermisste, berichteten übereinstimmend mehrere Medien unter Berufung auf den Zivilschutz des südamerikanischen Landes. Von dem Hochwasser seien mehr als 1,3 Millionen Menschen in 388 Ortschaften des Bundesstaates Rio Grande do Sul betroffen.
Internet- und Telefonverbindungen seien weiterhin in Dutzenden Gemeinden blockiert, zudem seien viele Anschlüsse ohne Strom und Menschen ohne Wasser. In der Regionalhauptstadt Porto Alegre ist der gesamte Flugbetrieb eingestellt worden. Bilder zeigen Überschwemmungen in Warte- und sogar in den Landebereichen der Flugzeuge. Der Zivilschutz warnte in bestimmten Gebieten vor der Gefahr weiterer Überschwemmungen und Erdrutsche.
Brasiliens Staatspräsident Luiz Inácio Lula da Silva, der am Sonntag zum zweiten Mal in das betroffene Gebiet gereist war und von einer der größten Überschwemmungen in der Geschichte des Landes sprach, kündigte am Montag einen Entwurf eines Gesetzesdekrets an, um den Wiederaufbau des Bundesstaates zu beschleunigen. Mehr als 46.000 Menschenleben konnten demnach bisher gerettet werden.