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Frankfurt im Steckbrief: Reisetipps zur Fußball-EM

Sie sind als Fan live bei einem Spiel dabei? Oder während des Turniers in der Stadt? Hier sind Tipps, was Sie neben dem Stadion noch sehen sollten - bezogen auf Fußball und darüber hinaus.
Frankfurt/Main am Abend
Deutsche-Bank-Park in Frankfurt
Wasserschlacht von Frankfurt
Fussball-Fans feiern auf dem Römerberg
Senckenberg Naturmuseum in Frankfurt/Main

Die Stadt am Main ist einer der zehn Austragungsorte der Fußball-Europameisterschaft. Fans aus Belgien, der Slowakei, Dänemark, England und Rumänien werden hier die Spiele ihrer Teams verfolgen, die deutsche Nationalmannschaft spielt ihr drittes Gruppenspiel gegen die Schweiz in Frankfurt. Hinzu kommt ein Achtelfinale.

Ob Sie für eines der Spiele oder während des Turniers einfach so in Frankfurt sind: Was gibt es hier aus Fan-Sicht zu erleben? Wo herrscht abseits des Stadions EM-Atmosphäre? Und was wird außer Fußball noch geboten? Hier sind Tipps:

- Public Viewing:

Auf dem Main wird ein schwimmender Screen installiert sein - Bildschirmfläche 720 Zoll bzw. 144 Quadratmeter. Entsprechend sind die Spiele darauf von der Fanmeile am Nordufer bestens zu sehen. Ein Hingucker im wahrsten Sinne des Wortes. Der «Big Sreen» ist aber nur einer von zehn LED-Bildschirmen auf der 1,4 Kilometer langen Fanmeile, die sich vom Eisernen Steg bis zur Friedensbrücke erstreckt. Übertragen werden alle 51 Spiele der EM-Endrunde. Platz vor den Leinwänden haben bis zu 10 000 Zuschauer.

Am Mainufer ist auch die Fanzone mit vier Bühnen, E-Sport-Spielmöglichkeiten und Fußballfeldern aufgebaut. Ein besonderes Highlight ist ein schwimmender Bolzplatz im Main, der Floating Pitch. Der Eintritt zur Fanzone ist frei, Tickets sind nicht notwendig.

- Stadion:

Fünf Kilometer Luftlinie von der Fanmeile entfernt, liegt im Stadtwald im Süden der Metropole die Heimspielstätte von Eintracht Frankfurt, der Deutsche Bank Park. Während der EM heißt das Stadion Arena Frankfurt und bietet Platz für 47 000 Zuschauer.

Am nahen Autobahnkreuz Frankfurt-Süd abzufahren, in der Hoffnung auf einen Parkplatz in direkter Stadionnähe, ist keine gute Idee: Abstellmöglichkeiten für Pkw während des Turniers sind vor Ort nicht vorhanden.

Aber es gibt ja die Öffis: Das Stadion ist mit Bus, Straßenbahn und S-Bahn ans Verkehrsnetz angeschlossen. Von Zentrum muss man gut eine halbe Stunde Fahrtzeit einplanen.

Wer mit dem Auto kommt: Parkhäuser in der Umgebung oder Park-and-Ride-Parkplätze kann man sich unter «https://mainziel.de» anzeigen lassen. Mit dem Fahrrad ist man von der Fanzone bis zum Stadion 20 Minuten unterwegs.

- Pilgerorte für Fußballfans:

Natürlich das Waldstadion selbst, wie die Frankfurter Arena früher hieß. In dem 1925 eingeweihten Stadion wurden auch Spiele der Fußball-Weltmeisterschaften 1974 und 2006 ausgetragen - vor allem die «Wasserschlacht von Frankfurt» ist als Fußballabsurdität in die Geschichte eingegangen. Vor 50 Jahren traten beim Zwischenrundenspiel am 3. Juli 1974 Deutschland und Polen auf einem nach heftigem Regen eigentlich unbespielbaren Platz gegeneinander an. Die deutsche Elf gewann auf dem Weg zum Titel 1:0.

Stadionführungen sind grundsätzlich im Programm, doch nicht während der EM. Erst ab August werden sie wieder durchgeführt.

Eintracht-Fans können an Stadtrundgängen teilnehmen, die unter anderem zum Geschäft des Vereinsgründers Albert Pohlenk oder zu Alfred Pfaffs (Fußball-Weltmeister von 1954) Kneipe an der Hauptwache führen. Sie werden vom Eintracht Frankfurt Museum organisiert, in dessen Räumen im Stadion die Geschichte des Clubs und der Frankfurter Sporthistorie am ausführlichsten erzählt wird. Während der EM-Endrunde hat es zwar ebenfalls geschlossen, ist aber mit einer kleinen Ausstellung in der Fanzone vertreten.

Auch der Römerberg in der Frankfurter Altstadt ist ein Pilgerort. Am Römer - dem Frankfurter Rathaus mit der charakteristischen Treppengiebelfassade - schließlich prangt der berühmte Balkon, der zu Repräsentationszwecken genutzt wird. Die Queen winkte hier schon von oben herab ins Volk, und Fußballnationalmannschaften der Männer und Frauen ließen sich hier nach ihrer Rückkehr von erfolgreichen Turnieren feiern.

Und schließlich ist Frankfurt Sitz des Deutschen Fußball-Bundes. 2022 wurde der DFB Campus eröffnet. Den Komplex im Stadtteil Niederrad können Gäste bei kostenlosen Führungen während der EM kennenlernen. Der DFB will Einblick in seine Arbeit bieten. Besucht werden während der Rundgänge Athletenzimmer, Fußballplätze oder etwa die große Fußballhalle. Im öffentlichen Campus-Bereich können WM- und DFB-Pokale bestaunt werden. Dort gibt es zur Stärkung auch ein Bistro und einen Biergarten.

- Erleben abseits des runden Balls:

Frankfurt ist natürlich mehr als nur Fußball. Zu den Wahrzeichen der hessischen Metropole zählt Deutschlands einzige Skyline, die diese Bezeichnung auch verdient. Herausstechend ist der 200 Meter hohe Maintower, dessen Aussichtsplattform öffentlich zugänglich ist (Eintritt: 9 Euro).

Für an deutscher Geschichte Interessierte bietet sich eine Visite der Paulskirche an. Sie wurde 1848 zum Sitz des ersten gesamtdeutschen Parlaments, das frei gewählt wurde.

Kunstfreunde kommen in der Schirn mit ihrer modernen und zeitgenössischen Kunst oder im Museum für Angewandte Kunst auf ihre Kosten. Letzteres ist Teil des Museumsufers, wo neben dem bekannten Städel Museum auch das Deutsche Filmmuseum residiert.

Mit Johann Wolfgang von Goethe wurde einer der bekanntesten Dichter und Denker Deutschlands in Frankfurt geboren. Das Goethe-Haus, bis 1795 Wohnsitz der Familie, ist heute ebenfalls ein Museum, wo etwa das Arbeitszimmer Goethes bestaunt werden kann.

Auch Natur- und Tierliebhaber sind in der Mainmetropole gut aufgehoben. Das Senckenberg-Museum ist für seine umfangreiche Sammlung von Dinosaurierfossilien bekannt.

Der Palmengarten, 1871 eröffnet und rund 19 Hektar groß, gilt als einer der größten seiner Art in Europa. Er ist mit dem Botanischen Garten verbunden und ein Ausflugstipp zum Draußensein für laue Sommertage.

© dpa ⁄ Stefan Weißenborn, dpa
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