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Berliner Pride friedlich - Ärger bei «Queers for Palestine»

Rund 250.000 Menschen feiern beim Christopher Street Day in Berlin. Es bleibt weitgehend friedlich. Deutlich kleiner ist die Demo queerer Menschen für Palästina - dort gibt es Ärger mit der Polizei.
46. Berlin Pride Umzug zum Christopher Street Day
Demonstration »Queers for Palestine«
Demonstration »Queers for Palestine«
Demonstration »Queers for Palestine«
46. Berlin Pride Umzug zum Christopher Street Day
46. Berlin Pride Umzug zum Christopher Street Day
46. Berlin Pride Umzug zum Christopher Street Day
46. Berlin Pride Umzug zum Christopher Street Day

Hunderttausende haben beim Berliner Christopher Street Day unter dem Motto «Nur gemeinsam stark – für Demokratie und Vielfalt» demonstriert. «Die Abschlusskundgebung war eine friedliche große Party», teilten die CSD-Veranstalter mit. Highlight am Samstagabend war der Auftritt von Herbert Grönemeyer. Laut Schätzungen der Polizei vom späten Samstagabend nahmen mindestens 250.000 Menschen am CSD teil. 

Obwohl es zeitweise stark regnete, harrten viele aus, um Grönemeyer zu sehen. «Zurzeit werden Demokratien weltweit auf perfide Art und Weise durch fundamentalistische, faschistische Kräfte attackiert», sagte der Sänger auf der Bühne zum Abschluss der Veranstaltung. Rechte Kräfte arbeiteten gegen andere Lebensmodelle. «Lassen wir das nicht zu», rief Grönemeyer. «Kämpfen wir für eine progressive Welt, jeden Tag und Seite an Seite.» Um Mitternacht wurde die Demo offiziell beendet. 

Appell an die Politik

Die Veranstalter appellierten an die Politik, den Schutz queerer Menschen ins Grundgesetz aufzunehmen. Die Änderung von Artikel 3 des Grundgesetzes müsse noch in dieser Wahlperiode kommen, forderte die Aktivistin Sophie Koch von der Landesarbeitsgemeinschaft Queeres Netzwerk Sachsen in der Eröffnungsrede. Unterstützung erhielten die Aktivistinnen und Aktivisten von Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne). Der Berliner Queerbeauftragte Alfonso Pantisano, der wegen seiner Arbeit Morddrohungen bekommen hat, war mit Personenschützern auf dem CSD unterwegs.

Der CSD in Berlin gilt als eine der größten Veranstaltungen der lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans-, intergeschlechtlichen und queeren Community in Europa. 

Während die Hauptveranstaltung beim Christopher Street Day nach Polizeiangaben ausgelassen und friedlich verlief, gab es bei der zeitgleich stattfindenden, aber deutlich kleineren Kundgebung «Internationalist Queer Pride» in Berlin-Neukölln etliche Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Einsatzkräften, hieß es von der Polizei.

Strafbare Sprechchöre in Neukölln

In der Spitze habe es bei dem Aufzug, bei dem Solidarität mit Palästina gefordert wurde, am Samstag 5.600 Teilnehmer gegeben. Einige von ihnen hätten Glasflaschen und Farbbeutel auf Polizisten und Pressevertreter geworfen. Außerdem seien strafbare Sprechchöre skandiert und Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen gezeigt worden. 31 Personen seien vorübergehend festgenommen worden, darüber hinaus seien 37 Strafermittlungsverfahren eingeleitet worden. 

Beim größtenteils friedlichen Christopher Street Day selbst mit rund 250.000 Besuchern gab 58 vorübergehende Festnahmen. Gleich zu Beginn des CSD hatte die Polizei eine Gruppe Rechter ausgebremst, die versucht hatte, zum Aufzug zu kommen. Die rund 30 Menschen seien am Weiterlaufen gehindert und überprüft worden. Da es nicht habe ausgeschlossen werden können, dass die Gruppe homophobe oder transfeindliche Aktionen plante, seien die Menschen einem Bereitschaftsrichter vorgeführt worden und zunächst in Polizeigewahrsam gekommen.

 

 

© dpa ⁄ Antje Kayser, dpa
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