Games Music Hörbücher Fitness MyTone Alle Services
vodafone.de

Niedersachsen und NRW wollen Verfassungsgericht stärken

Die Länder sollen als «zweite starke Verteidigungslinie» im Kampf gegen die Feinde der Demokratie fungieren, fordert Niedersachsens Justizministerin. Damit gingen die Pläne weiter als die des Bundes.
Bundesverfassungsgericht
Das Bundesverfassungsgericht soll besser vor politischer Einflussnahme geschützt werden. (Archivbild) © Uli Deck/dpa

Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen wollen die Unabhängigkeit des Bundesverfassungsgerichts über die Pläne des Bundes hinaus schützen. Mit einer Bundesratsinitiative sollten die Länder «als weiteres Bollwerk gegen autoritäre Kräfte» mit ins Boot geholt werden, sagte Niedersachsens Justizministerin Kathrin Wahlmann (SPD), die derzeit den Vorsitz der Justizministerkonferenz innehat. «Damit schaffen wir eine zweite starke Verteidigungslinie im Kampf gegen die Feinde unserer Demokratie.» 

Die Initiative sieht vor, dass zukünftige Änderungen des Bundesverfassungsgerichtsgesetzes von der Zustimmung des Bundesrats abhängig sind und dies im Grundgesetz festgeschrieben wird. Das Ziel sei es, damit «einen wirksamen Schutzwall um das Bundesverfassungsgericht als Garanten unseres Rechtsstaats zu errichten», sagte Wahlmann. 

Die Staatskanzlei in Hannover bezeichnete das Vorhaben als eine Ergänzung der Reformpläne des Bundes. Am Beispiel Polens habe sich gezeigt, wie schnell ein Verfassungsgericht außer Funktion gesetzt werden könne, wenn eine populistische Mehrheit im Parlament Zugriff auf das Verfahrensrecht bekomme. So etwas müsse für Deutschland verhindert werden.

Ampel und Union wollen Reform noch vor der Wahl

Mit dem Erstarken der AfD war eine Debatte entfacht, ob und wie man das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe besser vor politischem Einfluss schützen kann. SPD, Grüne, FDP und die Union im Bundestag wollen daher noch vor der Bundestagswahl zentrale Vorgaben zur Struktur des Gerichts im Grundgesetz verankern. Konkret wollen sie unter anderem die zwölfjährige Amtszeit der Richter, den Ausschluss einer Wiederwahl sowie die Altersgrenze der Richter von 68 Jahren festschreiben.

Bisher sind Änderungen, die das Risiko einer Blockade oder politischen Instrumentalisierung des Karlsruher Gerichts bergen, theoretisch mit einer einfachen Mehrheit möglich. Für eine Änderung oder Ergänzung des Wortlautes des Grundgesetzes ist dagegen immer eine Zweidrittelmehrheit im Bundestag und im Bundesrat erforderlich. 

© dpa
Das könnte Dich auch interessieren
Empfehlungen der Redaktion
Sven Väth in Stutttgart
Musik news
Sven Väth lässt Cocoon Club wieder aufleben
82. Golden Globes
Tv & kino
Oscar-Nominierungen: «Emilia Pérez» ist Spitzenreiter
Edward Berger
Tv & kino
Oscar-Nominierungen in wichtigen Kategorien
ChatGPT
Internet news & surftipps
ChatGPT nach Störung wieder in Betrieb
Galaxy S25 vs. Pixel 9: Welches KI-Handy passt zu Dir?
Handy ratgeber & tests
Galaxy S25 vs. Pixel 9: Welches KI-Handy passt zu Dir?
Galaxy AI: Das kann Samsungs künstliche Intelligenz
Handy ratgeber & tests
Galaxy AI: Das kann Samsungs künstliche Intelligenz
Eintracht Frankfurt - Ferencváros Budapest
Fußball news
Nach Marmoush-Abgang: Frankfurt siegt in der Europa League
Champagner- und Weinflaschen in einer Bar
Gesundheit
Alkohol: Was Frauen über die Gefahren wissen sollten