Die Linke hat seit dem Bruch mit Sahra Wagenknecht Tausende Mitglieder hinzugewonnen. Nachdem Wagenknecht Ende Oktober die Gründung ihrer eigenen Partei BSW angekündigt hatte, hat die Linke nach eigenen Angaben 7640 Eintritte verzeichnet. Auch unter Berücksichtigung der Austritte steht demnach im Jahresvergleich ein Plus. Hatte die Partei zum Zeitpunkt des Wagenknecht-Austritts noch 50.251 Mitglieder, sind es derzeit 52.127. Das entspricht einem Zuwachs um 3,7 Prozent. Zuerst hatte die ARD-«Tagesschau» über die Zahlen berichtet.
Parteichefin Janine Wissler sprach von einer «großen Eintrittswelle», die ermutigend und motivierend sei. «Jetzt geht es darum, die neuen Mitglieder zu aktivieren, um die Partei zu erneuern und um 2025 wieder als Fraktion in den Bundestag einzuziehen.» Die Trennung von Wagenknecht sei offenbar für viele der richtige Zeitpunkt gewesen, in die Linke einzutreten.
Die Linke hat bei mehreren Wahlen zuletzt schlecht abgeschnitten. Bei der Europawahl Anfang Juni erhielt sie nur noch 2,7 Prozent der Stimmen - etwa halb so viele wie fünf Jahre zuvor. 2009 hatte die Linke noch gut 78.000 Mitglieder.