Games Music Hörbücher Gymondo MyTone Alle Services
vodafone.de

USA müssen ihr Militärpersonal aus dem Niger abziehen

Es ist ein herber Rückschlag für den Antiterrorkampf in der Sahelzone. Die USA müssen ihr Militärpersonal aus dem Niger abziehen. Die Militärjunta wendet sich Russland zu.
Niger
Immer mehr Sahelländer wenden sich vom Westen ab. Auch der Niger. © Sam Mednick/AP/dpa

Die US-Regierung hat Medienberichten zufolge zugestimmt, rund 1000 Mann Militärpersonal in den kommenden Monaten aus dem Niger abzuziehen. «Der Verlust der Basis im Niger erschwert die Fähigkeit des Pentagons, die Sicherheitsziele der USA in der Region zu erreichen», zitierte das «Wall Street Journal» einen hochrangigen US-Militär. Kommentatoren sprachen von einem strategischen Sieg Russlands.

«Bis zum Militärputsch im vergangenen Jahr war der Niger der Eckpfeiler in Washingtons Strategie zur Terrorismusbekämpfung in der Region. US-Green Berets berieten einheimische Kommandos bei Kampfeinsätzen gegen den inzwischen aktivsten islamistischen Aufstand der Welt. US-Drohnen sorgten für die Überwachung der Aktivitäten der Aufständischen», schrieb das Blatt weiter. Der Abzug werde Notfallpläne beschleunigen, die US-Strategie, das Terrornetzwerk Al-Kaida und die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) dort zu besiegen, wo sie am stärksten seien, zu verlagern. Künftig gehe es um einen Versuch, die Militanten daran zu hindern, in die Nachbarländer entlang der westafrikanischen Küste einzudringen.

Der Niger mit seinen 1000 US-Soldaten sei bei weitem die größte US-Basis in Westafrika und bei ihrem Abzug könnten nur einige Dutzend Soldaten übrig bleiben, die sich auf Benin und den Tschad verteilen, schrieb das Blatt weiter. Infrage gestellt wird mit dem Abzug auch der Status eines 110 Millionen Dollar (rund 94 Millionen Euro) teuren US-Luftwaffenstützpunkts in Agadez, der erst sechs Jahre alt ist.

Militärjunta fordert Abzug

Mit dem Abzug geht die Biden-Regierung auf eine Forderung der Militärjunta des westafrikanischen Landes ein. Diese hatte Mitte März ein militärisches Kooperationsabkommen mit den USA gekündigt. Juntasprecher Amadou Abdramane begründete das Aus mit «herablassendem Verhalten» und einer angeblichen Androhung von Repressalien durch eine US-Delegation. Bis dahin hatte die Vereinbarung US-Soldaten und zivilen Mitarbeitern des Verteidigungsministeriums erlaubt, in dem Land zu operieren.

Seit Ende Juli 2023 wird Niger von einer Militärjunta geführt. Davor galt das Land als letzter demokratischer Partner europäischer Staaten und der USA im Inneren der Sahelzone. Es war ein enger Verbündeter gegen Terrorismus und illegale Migration nach Europa. Der Umsturz löste eine schwere diplomatische Krise in der Region aus.

Auch Nachbarländer wie Mali und Burkina Faso haben sich von den USA und Europa abgewandt und nähern sich immer weiter Russland an. Anfang April hatte Russland dem Niger ein Luftabwehrsystem und 100 Militärausbilder geschickt.

© dpa
Das könnte Dich auch interessieren
Empfehlungen der Redaktion
«Megalopolis» Premiere
People news
Francis Ford Coppola und sein wahnsinniges «Megalopolis»
Cameron Diaz
People news
Cameron Diaz steht nach 10 Jahren wieder vor der Kamera
Heidi Klum
People news
«GNTM»: Sara und Aldin tanzten nicht gut genug
KI Symbolbild
Internet news & surftipps
Europarat verabschiedet KI-Konvention
«Grand Theft Auto VI»
Internet news & surftipps
Nächstes «Grand Theft Auto» kommt erst im Herbst 2025
Meta
Internet news & surftipps
EU-Kommission: Verfahren gegen Facebook-Mutterkonzern Meta
WM 2027 in Brasilien
Fußball news
Deutsche Bewerbung um Fußball-WM der Frauen 2027 scheitert
Zwei Nacktschnecken kriechen über einen Gartenzwerg
Wohnen
Drei Tipps gegen Nacktschnecken im Garten