Bei ukrainischen Drohnenangriffen auf Ziele in Südrussland ist nach offiziellen Angaben ein Kind ums Leben gekommen. Ein sechsjähriges Mädchen sei im Krankenhaus den Verletzungen erlegen, die es bei einer Drohnenattacke auf die Stadt Primorsko-Achtarsk erlitten habe, schrieb der Gouverneur der Region Krasnodar, Wenjamin Kondratjew, auf Telegram. Weitere fünf Personen seien verletzt worden. Nach Angaben des Gouverneurs wurde ein dreistöckiges Wohnhaus von Trümmern einer abgeschossenen Drohne schwer beschädigt. Bei Primorsko-Achtarsk gibt es einen Luftwaffenstützpunkt, von wo aus regelmäßig russische Drohnen Richtung Ukraine starten.
In der Kleinstadt an der Küste des Asowschen Meeres wurde zudem nach Medienangaben ein Umspannwerk getroffen. In sozialen Netzwerken geteilte Videos sollen den Moment der Explosion zeigen.
Medien: Raffinerie nahe Rostow beschossen
Von den Angriffen war auch die benachbarte Region Rostow-am-Don betroffen. Gouverneur Wassili Golubjew schrieb, dass die Flugabwehr alle Drohnen abgefangen habe, so dass es nur zu vereinzelten «Bränden in der Landschaft» gekommen sei. Das unabhängige Portal Astra wiederum berichtete, dass eine Ölraffinerie in der Gegend getroffen worden sei. Über das Ausmaß der Schäden ist nichts bekannt.
In der ebenfalls an die Ukraine grenzenden Region Kursk soll es nach Angaben von Gouverneur Alexej Smirnow in einer Ortschaft Schäden an einer Musikschule und mehreren Geschäften nach einem Drohnenangriff geben.
Das Verteidigungsministerium in Moskau meldete den Abschuss von 14 Drohnen über dem Gebiet Krasnodar, 10 Drohnen über dem Gebiet Rostow und 26 Drohnen über dem von Russland annektierten Teil des südukrainischen Gebiets Saporischschja. Über Schäden machte das Militär traditionell keine Angaben.
Seit Russland vor mehr als zwei Jahren seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine begonnen hat, beschießt es regelmäßig zivile Objekte im Hinterland des Nachbarstaats. Aber auch die grenznahen Regionen in Russland klagen über zunehmenden Beschuss von ukrainischer Seite aus. Die Anzahl der Opfer und das Ausmaß der Schäden steht aber in keinem Verhältnis zu den von Russland angerichteten Zerstörungen.