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Kindheit im Wandel: Wie 2050 für Heranwachsende sein könnte

Klimakrise, technologische Sprünge und demografische Umwälzungen werden das Kind-Sein nachhaltig verändern, schätzt Unicef. Dabei gibt es Anlass zur Hoffnung.
Hitze in Tschechien
Aufwachsen in Frieden und Wohlstand - nicht alle Kinder haben dieses Privileg © Taneèek David/CTK/dpa

Technologische Durchbrüche, Klimawandel, demografische Veränderungen: Die Welt ist im Umbruch - und mit ihr auch die Umstände, unter denen Kinder aufwachsen. Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, Unicef, untersuchte nun, wie Minderjährige im Jahr 2050 groß werden könnten. Dabei gibt es Risiken, aber auch einige Hoffnungsschimmer. 

Unicef prognostiziert in seinem am Mittwoch veröffentlichten Bericht, dass die Kindersterblichkeit bis zur Mitte des Jahrhunderts wegen des medizinischen und technischen Fortschritts weiter sinkt und die Überlebensrate von Neugeborenen dann bei 98 Prozent liegt. Und von jenen Kindern, die die Geburt überleben, sollen sogar 99,5 Prozent das Alter von fünf Jahren erreichen. 

In den 2050er-Jahren sollen zudem 96 Prozent aller Kinder zumindest eine Grundschulbildung bekommen - zu Anfang des Jahrhunderts lag diese Zahl noch bei 80 Prozent. Die Rechnung geht dabei auf das mittlere von drei Szenarien der Wissenschaftler zurück. Dieses geht davon aus, dass sich die Entwicklung in etwa so fortsetzt wie bislang. 

Risiken durch den Klimawandel

Trotz der angenommenen deutlichen Verbesserung bei Gesundheit und Bildung dürften viele Kinder aber unter deutlich schwierigeren klimatischen Umständen aufwachsen als bisher. Achtmal so viele Kinder wie im Jahr 2000 könnten extremen Hitzewellen ausgesetzt sein, während Flussüberschwemmungen und Waldbrände ebenfalls zunehmen. Besonders gefährdet sind Kinder ohne Zugang zu klimaresilienter Infrastruktur, sauberem Wasser oder medizinischer Versorgung.

«Kinder erleben bereits jetzt unzählige Krisen, von extremer Hitze bis hin zu digitalen Gefahren. Die Entscheidungen von heute werden ihre Zukunft prägen», mahnte Unicef-Exekutivdirektorin Catherine Russell.

Zudem dürfte ein größerer Teil der Kinder und Jugendlichen (23 Prozent statt elf Prozent) Unicef zufolge 2050 in Ländern mit niedrigem Einkommen aufwachsen. Das liegt vor allem an unterschiedlichen Geburtenraten: Demografisch wird die Kindheit von morgen vor allem im Afrika südlich der Sahara und Südasien stattfinden. Dort gibt es dem Bericht zufolge dann die größten Kinderpopulationen. 

Während in Westeuropa und Ostasien der Anteil von Kindern sinkt, bleibt er in Afrika mit rund 40 Prozent hoch. Die Herausforderung: Einerseits müssen wachsende Kinderpopulationen versorgt, andererseits die Bedürfnisse alternder Gesellschaften berücksichtigt werden. Insgesamt werden Unicef zufolge deutlich mehr Kinder in Städten leben - etwa 60 Prozent im Vergleich 44 Prozent in den 2000er-Jahren. Vor allem in Lateinamerika und der Karibik werde die Zahl hoch sein. In Ost- und Südafrika dagegen soll weniger als jedes zweite Kind in urbanen Gebieten leben.

Technologie als Chance und Risiko

Revolutionäre Technologien wie Künstliche Intelligenz werden von Unicef dabei als Chance für Entwicklung von Kindern gesehen - jedenfalls für jene, die Zugriff auf diese haben werden. Das Risiko dabei sei die digitale Kluft: Gegenwärtig haben nur 26 Prozent der Menschen in einkommensschwachen Ländern Internetzugang – die Zahl liegt in reichen Ländern bei 95 Prozent. Digitale Kompetenz wird als Schlüssel für gute Berufsaussichten in einer zunehmend digitalisierten Welt gesehen.

© dpa
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