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WHO prangert Zerstörung des Gesundheitssystems in Gaza an

Seit Oktober geht Israels Armee im Norden des Gazastreifens erneut massiv gegen die Hamas vor. Nun ist wieder ein Krankenhaus Ziel der Offensive.
Nahostkonflikt - Beit Lahia
Ein Krankenwagen fährt an Trümmern zerstörter Gebäude in Beit Lahia vorbei. (Archivbild) © Mohammed Alaswad/APA Images via ZUMA Press Wire/dpa

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat eine «systematische Zerlegung» des Gesundheitssystems im Gazastreifen durch die israelische Armee angeprangert. Das sei ein Todesurteil für Zehntausende Palästinenser, die medizinische Versorgung benötigten. So habe das israelische Militär bei einem Einsatz das Kamal-Adwan-Krankenhaus außer Betrieb gesetzt. Es sei die letzte größere Gesundheitseinrichtung im Norden des Küstenstreifens gewesen, klagte die UN-Organisation auf X. 

Ersten Berichten zufolge seien mehrere wichtige Abteilungen des Spitals bei dem Angriff durch einen Brand zerstört worden. In dem Krankenhaus seien noch 60 Mitarbeiter und 25 Patienten in kritischem Zustand, darunter auch solche an Beatmungsgeräten. Alle anderen Patienten seien gezwungen worden, zu dem auch nicht mehr funktionsfähigen Indonesischen Krankenhaus zu gehen.

Israels Armee hatte nach eigenen Angaben am Morgen einen Einsatz in dem Kamal-Adwan-Krankenhaus begonnen. Es diene als Hochburg der Hamas-Terroristen im Norden Gazas, die das Krankenhaus für militärische Zwecke und als Versteck nutze, hieß es in einer Mitteilung. 

Israels Armee betonte, sie schone Zivilisten, Patienten und Mitarbeiter der Klinik. Die Menschen seien vor dem Einsatz in Zusammenarbeit mit lokalen Mitarbeitern der Gesundheitsbehörden und internationalen Organisationen evakuiert worden. Die Armee handle im Einklang mit dem Völkerrecht, betonte das Militär.

Die Angaben beider Seiten ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Israels Militär war bereits mehrfach in Kliniken im Gazastreifen im Einsatz, weil sie der Hamas vorwirft, diese für ihre Zwecke zu missbrauchen.

© dpa ⁄ Lars Nicolaysen, dpa
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