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Russischer Ex-Polizist gesteht Mord an einem Journalisten

In Russland werden immer wieder Journalisten getötet. Nun ist in einem 20 Jahre alten Mordfall die Leiche eines St. Petersburger Enthüllungsreporters gefunden worden.
Schnee in Sankt Petersburg
Die Millionenmetropole St. Petersburg galt lange als eine der Hauptstädte des Verbrechens in Russland. (Archivbild) © Dmitri Lovetsky/AP/dpa

20 Jahre nach dem Mord an einem russischen Enthüllungsjournalisten in St. Petersburg hat ein pensionierter Oberst des Innenministeriums die Tat gestanden. Die Leiche des 2004 getöteten Journalisten Maxim Maximow, der für das bekannte Medium Fontanka und ein Investigativnetzwerk zur Aufdeckung von Korruption gearbeitet hatte, sei in einem Wald nahe St. Petersburg nach einem Geständnis des früheren Polizisten Michail Smirnow gefunden worden, teilte das Ermittlungskomitee in Moskau mit. Smirnow räumte laut Behörden zwei weitere Morde ein.

Maximow sei getötet worden, weil er Rechtsverstöße bei den staatlichen Sicherheitsorganen aufgedeckt habe, teilte das Ermittlungskomitee weiter mit. Der Journalist hatte etwa über bestechliche Uniformierte berichtet. St. Petersburg galt vor allem in den 1990ern, als Smirnow als Polizist aktiv war und schnell Karriere machte, als einer der schlimmsten Orte des Verbrechens in Russland.

«Seine Arbeit ist gespickt mit Leichen, Prügel und sogar dem Drang, seine eigenen Leute ins Gefängnis zu bringen», schrieb das Internetportal Fontanka über Smirnow. Demnach will sich der Mann nun für einen Fronteinsatz im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine melden. So entgehen immer wieder auch Schwerverbrecher ihren Strafen in Russland.

Vertreter russischer Sicherheits- und Machtstrukturen stehen oft im Verdacht, Journalisten, die Missstände aufdecken, selbst Verbrechen anzuhängen, um sie mundtot zu machen, oder auch zu töten. Die Liste ermordeter Journalistinnen und Journalisten in Russland ist lang, darunter sind auch für ihre politischen Enthüllungen bekannte Namen wie Anna Politkowskaja und Natalja Estemirowa. Viele der Verbrechen sind bis heute nicht restlos aufgeklärt.

© dpa
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