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Gabeln, Tonbecher und Co: Was darf in die Mikrowelle?

Den Metalllöffel aus Versehen mit in die Mikrowelle gestellt? Dann fliegen gleich die Funken. Oder vielleicht auch nicht? Ein Experte erklärt, was in die Mikrowelle darf und was besser draußen bleibt.
Uhr einer Mikrowelle
Rudolph Emmerich

Wenn in der Mikrowelle die Funken sprühen und es laut knallt, haben Sie vermutlich einen Gegenstand hineingestellt, der dort nichts zu suchen hatte. Aber was darf denn jetzt rein? Metall nicht, oder doch? 

Rudolf Emmerich forscht am Fraunhofer-Institut für Chemische Technologie in Pfinztal bei Karlsruhe zu Mikrowellen- und Plasmatechnologie. Im Interview erklärt er, was mit Löffeln im Kaffeebecher in der Mikrowelle passiert, warum auch nicht jeder Becher dort hineingestellt werden sollte - und wann Sie keinen Funkenschlag befürchten müssen. 

Frage: Darf ich denn Metall in den Mikrowellenofen geben, Herr Emmerich?

Rudolf Emmerich: «Prinzipiell dürfen eigentlich keine Metalle rein. Also keine Metalllöffel oder -gabeln oder auch keine Metallteller. Diese absorbieren die Mikrowellen nicht. Stattdessen sammeln sich an den Spitzen und Kanten der Metallteile elektrische Ladungen, was zum Funkenschlag führt. Im Detail ist es aber durchaus etwas komplexer. Steckt der Metalllöffel zum Beispiel in einer großen Tasse voll mit Kaffee, absorbiert die Flüssigkeit die Energie und es kommt nicht zum Funkenschlag. Ich rate aber dringend davon ab, das auszuprobieren.»

Frage: Wie sieht es denn mit anderen Gegenständen aus?

Rudolf Emmerich: «Für die Kunststoffe, die für Nahrungsmittel im Wesentlichen zugelassen sind, ist die Mikrowelle kein Problem. Ansonsten steht immer drauf, wenn es nicht für die Mikrowelle geeignet ist. Aber wenn man das Material nimmt, was für die Mikrowelle zugelassen ist, kann nichts passieren. Keramik und Glas sind auch kein Problem, aber bei Ton sollte man vorsichtig sein. Der wird durch die Mikrowelle ausgetrocknet und kann dadurch gesprengt werden und kaputtgehen.» 

Frage: Wird sich daran zeitnah etwas ändern?

Rudolf Emmerich: «Metall ist vor allem für Mehrweggeschirr hygienischer und langlebiger als Kunststoff, deshalb gibt es sehr viele Entwicklungen, die schauen, wie in der Mikrowelle auch Metallgeschirr verwendet werden kann. Zum Beispiel kann man die Mikrowelle so aufbauen, dass der Metallteller, der das Essen beinhaltet, gleichzeitig der untere Abschluss der Mikrowelle ist. Aber das ist alles noch sehr im Entwicklungsstadium. Und wenn, dann wird so etwas eher in der Gastronomie oder im Profi-Catering zum Einsatz kommen.»

© dpa ⁄ Interview: Florian Gut, dpa
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